Heurige aus Ägypten bei Penny “saisonal und regional”

Offener Brief an PENNY Markt – die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau (IGE) kritisiert in einem offenen Brief an PENNY Markt die falsche Bewerbung von ausländischen „Heurigen“, und fordert Fairness für die Konsumenten sowie Bäuerinnen und Bauern.

"Endlich wieder Heurige" – dass diese aus Ägypten stammen, verschweigt der Diskonnter Penny in seinem aktuellen Flugblatt.

In einem offenen Brief zeigt die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau fragwürdige Werbemethoden des Lebensmitteldiskonters PENNY auf. Hier der Brief in Auszügen:

In Ihrem aktuellen Flugblatt (Gültig von 26.03. bis 01.04.) suggerieren sie, es gäbe bereits „Heurige“ Erdäpfel aus Österreich. Insbesondere die Hinweise „Endlich wieder Heurige“ sowie „Weil saisonal und regional schmeckt‘s einfach besser.“ lassen dies vermuten. Eine konkrete Angabe des tatsächlichen Herkunftslandes gibt es nicht.

„Regional und saisonal“ – aus Ägypten!

Bei einem Check in einer Ihrer Filialen konnten wir feststellen, dass die im Flugblatt beworbene Ware aus Ägypten stammt. Bei ägyptischen Erdäpfeln mit “Regionalität und Saisonalität” zu werben ist eine grobe Täuschung und Irreführung der Konsumentinnen und Konsumenten. Zudem bedeutet dies einen klaren Wettbewerbsnachteil für die heimischen Landwirte.

Wir sind davon überzeugt, als Lebensmitteleinzelhandel ist Ihnen bekannt, dass die Ernte von österreichischen Erdäpfeln, also von echten, losschaligen Heurigen, in der Regel Ende Mai/Anfang Juni startet und daher zur Zeit noch keine „Heurigen“ österreichischer Herkunft erhältlich sind. Die Versorgung mit heimischen Erdäpfeln kann dieses Jahr ganzjährig sichergestellt werden. Bis zum Erntebeginn der „Heurigen“ kann der heimische Markt mit besten Erdäpfeln aus der Region versorgt werden. Warum Sie dennoch ausländische Ware in Ihren Filialen verkaufen, ist uns unverständlich. Wenn schon Ware aus dem Ausland importiert wird, obwohl es genügend heimische Erdäpfel gibt, sollte das zumindest richtig beworben werden.

Fragwürdige Umwelt- und Sozialstandards

Umso weniger ist nachvollziehbar, warum Erdäpfel aus Ländern importiert werden, wo deutlich niedrigere Umwelt- wie auch Sozialstandards gelten und Pflanzenschutzmittel erlaubt sind, die in Österreich bereits seit Jahrzehnten verboten sind. Zudem ist der Wasserverbrauch bei in der Wüste produzierten Erdäpfeln enorm, was entsprechende Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck dieser Produkte hat.
 
In Anbetracht der aktuellen Corona-Krise wird besonders von der Solidarität für den Wirtschaftsstandort Österreich gesprochen. Vielen Bürgerinnen und Bürgern wird bewusst, wie wertvoll gerade in Krisenzeiten heimische Produktion und Eigenversorgung ist. Unsere Bäuerinnen und Bauern leisten dazu einen immens hohen Beitrag. Auch der Lebensmitteleinzelhandel trägt hier große Verantwortung. Daher fordern wir Sie auf, künftig von derart unlauteren Werbemethoden Abstand zu nehmen.

400 Kartoffelbaubetriebe

Die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau (IGE) wurde 1994 gegründet und hat ihren Sitz in St. Pölten. IGE umfasst zur Zeit rund 400 Betriebe, die sich mit Kartoffelbau beschäftigen.

- Bildquellen -

  • 2013 Penny03: www.penny.at
- Werbung -
QuelleHans Maad
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