Unsere Stimme ist in Schallwellen umgewandelter, ausströmender Atem. Die Luftröhre wird am oberen Ende vom Kehlkopf begrenzt, in dem zwei Stimmlippen liegen, welche von vorne nach hinten gespannt und für unsere Stimme verantwortlich sind. Im Zuge des Atmens sind die Stimmlippen im Dreieck geöffnet, um die Luft ein- und ausströmen zu lassen. Bei der Klangerzeugung liegen sie aneinander und werden durch den ausströmenden Atem in Schwingung versetzt. So entsteht die Stimme. Deren typischen Klang erzeugen Kehldeckel, Rachen, Zunge und Mundhöhle (Teile des Körpers, die oberhalb der Stimmlippenebene liegen), während die Ausbreitung der Schallwellen und Verstärkung der Töne über Resonanzräume (Nasen-, Nasenneben-, Stirn- und Kieferhöhle) passiert. Lässt eine Infektion die Stimmlippen anschwellen, so können sie während des Sprechens nicht dicht schlieöen und die dabei entweichende Luft ruft den heiseren Klang hervor. Der raue Tonfall kann durch erhöhten Druck auf die Stimmlippen gemildert werden – diese Überanstrengung hat jedoch zu Stimmermüdung und im schlimmsten Fall muskuläre Stimmschwäche zur Folge. Ist die Stimme angegriffen, muss sie unbedingt geschont und anstrengungslos gesprochen werden. Räuspern verstärkt die Irritation der Stimmlippenschleimhaut und verzögert den Genesungsverlauf. Ausreichende Befeuchtung ist für eine optimale Funktion des Stimmapparates unerlässlich, d. h. viel Wasser/ungesüöten Tee (Salbei, Eibisch, Isländisch Moos) zu trinken, sowie durch die Nase zu atmen und die Schleimhaut durch die gereinigte und vorgewärmte Luft zu schützen, ist für die Stimme gut. Ebenso helfen pflanzliche bzw. Salz-Lutschpastillen. Der Atemzug beim Inhalieren (mit 0,9 – 2%igen Solelösungen) darf nur bis zum Kehlkopf reichen. Ebenso sollen heiöe oder kalte Temperaturen bzw. scharfe Nahrungsmittel und kohlensäurehaltige Getränke vermieden werden. Wichtige Homöopathika sind Aconitum, Belladonna, Spongia und Ammonium, bei Überanstrengung der Stimme wird Arum triphyllum eingesetzt. Über Risiken, Nebenwirkungen und in welchen Fällen Mittel nicht angewendet werden sollen, informieren Beipackzettel, Arzt oder Apotheker.
Mag. pharm. Doris Auinger, Apothekerin
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