Bereits zum elften Mal in Folge wurde der Förderpreis an der Universität für Bodenkultur (BOKU) für herausragende Masterarbeiten und Dissertationen vergeben. Im feierlichen Rahmen überreichten die Rektorin der Nachhaltigkeitsuniversität,  Eva Schulev-Steindl, und der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, die Auszeichnung an DI Dr. Anna Christina Herzog und DI Stephan Grasserbauer.

„Für die Hagelversicherung ist die Vergabe des Förderpreises auch zu ihrem 75-jährigen Jubiläum etwas Besonderes, denn seit unserem Bestehen spielt die Wissenschaft eine entscheidende Rolle. Die prämierten Arbeiten haben stets einen sehr hohen Praxisbezug zur Landwirtschaft. Die Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten ist das Ergebnis der hervorragenden Lehre und Forschung an der BOKU“, erklärt Weinberger die Motive für den seit 2012 gestifteten Förderpreis. 

Die Preisträger
In ihrer Dissertation beschäftigte sich DI Dr. Anna Herzog mit dem Thema der Tierwohlverbesserung auf österreichischen Milchviehbetrieben unter Berücksichtigung der Umweltwirkungen der Milcherzeugung. Anhand der Ergebnisse schlussfolgert Herzog, dass die Verbesserung des Wohlbefindens von Milchkühen durch die Implementierung von Gummimatten zur Verringerung von Lahmheit sowie von Korbventilatoren zur Verringerung von Hitzestress in Produktionssystemen mit mittlerer Milchleistung (6.000 bis 8.000 kg) und unter gemäßigten klimatischen Bedingungen aus Umweltsicht empfehlenswert ist. Die vorliegenden Ergebnisse der Arbeit sind ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigeren sowie tiergerechteren und damit auch zukunftsweisenden Form der Milchviehhaltung in Österreich. 

Mit dem Hintergrund, dass zusätzliche Maßnahmen zur Einkommensstabilisierung, wie Einkommensversicherungen, vermehrt nachgefragt werden, zielte DI Stephan Grasserbauer in seiner Masterarbeit darauf ab, die Übertragbarkeit des kanadischen Einkommensversicherungsmodells „AgriStability“ auf österreichische Marktfruchtbetriebe zu evaluieren und dessen ökonomische Auswirkungen zu ermitteln. In zwei Szenarien berechnete er die Einführung des Einkommensversicherungsmodells einerseits ohne und andererseits mit Berücksichtigung der bestehenden Direktzahlungen der 1. Säule der GAP. Zusammengefasst hält die Arbeit fest, dass im derzeitigen GAP-System mit Direktzahlungen eine Einkommensversicherung nach Vorbild des kanadischen „AgriStability Program“ eine wenig geeignete Ergänzung ist. Einkommensversicherungen könnten aufgrund höherer Mitteleffizienz hinsichtlich Einkommensstabilisierung und höherer gesellschaftlicher Akzeptanz jedoch Alternativen zu Direktzahlungen darstellen. 

- Bildquellen -

  • : BOKU-IT Christoph Gruber
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AUTORRed. SN
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