Grenzenlose Hilfsbereitschaft für ukrainische Flüchtlinge

Alle EU-Staaten wollen Vertriebene aus der Ukraine aufnehmen. Die meisten Heimatlosen werden derzeit in Polen versorgt. Auch bei uns brauchen Flüchtlinge Unterkunft, Kinderbetreuung, Arbeit.

Der Krieg in der Ukraine hat auch in Österreich eine große Solidaritätswelle ausgelöst. Die Flüchtlinge, die es bis zu uns geschafft haben, sind zum Großteil Frauen, Alte und Kinder. Auch viele Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher haben längst ihr großes Herz für die Betroffenen bewiesen.

Mit der in Kraft getretenen „Vertriebenen-Verordnung“ dürfen sich vorerst alle aus der Ukraine vertriebenen Flüchtlinge legal in Österreich aufhalten. Wer sich hierzulande registrieren lässt, erhält einen „Ausweis für Vertriebene“ und darf sich damit auch einen Job suchen. Der Andrang auf die Erfassung ukrainischer Flüchtlinge ist groß, das Angebot an stationären und mobilen Stellen dafür wird laufend ausgebaut.

Legaler Aufenthalt für Kriegsflüchtlinge bis 3. März 2023

Gemäß der aktuellen Regelung wird den Flüchtlingen aus der Ukraine eine Beschäftigungsbewilligung ohne Arbeitsmarkt- oder Ersatzkraftverfahren erteilt. Im Tourismus sowie in der Land- und Forstwirtschaft können sie somit auch außerhalb der Saisonkontingente angestellt werden.
Einige landwirtschaftliche Betriebe wurden sogar von ihren Stammarbeitern kontaktiert. Die Männer wollen ihr Land nicht verlassen, dafür möchten ihre Frauen für sie einspringen. Zahlreiche Betriebe suchen nun nach Lösungen. Teilweise ist die schwere Arbeit den Frauen nicht zumutbar, zu klären sind auch offene Fragen betreffend Unterkunft hin bis zur Kinderbetreuung.
Hilfe und Beratung bietet die Landarbeiterkammer (LAK) an. Für Ukrainer, die schon einmal in der Land- und Forstwirtschaft in Österreich beschäftigt waren, wurde ein eigener LAK-Hilfsfonds ins Leben gerufen. So wurden bereits erste Flüchtlingsfamilien am Erdbeerhof der Familie Wunderlich im Waldviertel unterstützt. 30 Personen, darunter Kinder und Angehörige der Saisonniers, wurden aufgenommen.
Um das Leben der Menschen auf der Flucht etwas zu erleichtern, haben auch das Landwirtschaftliche Casino in Wien-Oberlaa und der hiesige Weinbauverein, die Landjugend und der Fußballverein „FC Austria11-Rapid Oberlaa“ eine Hilfs-Spendenaktion gestartet. „Wir sind im ständigen Austausch mit Betroffenen und Helfern und versuchen Spenden, die vor Ort gebraucht werden, zu koordinieren. Ebenso bemühen wir uns darum, Wohnraum zu vermitteln, für jene, die jetzt eine Unterkunft suchen“, so Casino-Obmann Rudi Wieselthaler.

Wie kann man helfen?

  • Bankverbindung des Österr. Landarbeiterkammertages, Kontoname: „Hilfe für ukrainische Saisonarbeiter“ IBAN: AT24 5300 0081 5500 2035
  • Wer mit Sach- oder Geldspenden helfen will oder Betten und Unterkünfte zur Verfügung stellen kann, meldet sich bei der Plattform „Niederösterreich hilft“: Tel. 02742/9005-15000 oder noehilft@noel.gv.at.
    www/noe.gv.at
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AUTORArtur Riegler/ER
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