Stabile Getreidemärkte trotz Turbulenzen bei den Währungsparitäten – in der Kalenderwoche 4 sah man den US-Dollar gegenüber dem Euro deutlich an Wert verlieren. Der Kurs von in der Spitze mehr als 1,25 Doller je Euro war am vergangenen Freitag der höchste bzw. schwächste Stand des Dollars seit Ende 2014. Dies hätte eigentlich zusätzlichen Druck auf die Weizennotierungen in der EU ausüben müssen, da die Getreideexporte ja überwiegend in Dollar gehandelt werden; jedoch gab es starke Gegenströmungen, die Ende der Vorwoche sogar zu Kursgewinnen der Weizenkontrakte an der Euronext in Paris führten. Zu nennen sind hier:
• die aufgrund von Trockenheit im südlichen Weizenanbaugebiet der USA stark gestiegenen Weizenkurse an der Börse in Chicago,
• ein fester Kassamarkt in Frankreich und
• Exporterfolge in Algerien.
Bis zum frühen Montagnachmittag (29. Jänner) erfing sich der Kurs des Mahlweizens zur Lieferung im März an der Euronext wieder auf fast 159 Euro/t. Mais und Soja an den US-Börsen profitierten schon zuvor von der Trockenheit in Argentinien.
Premiumweizen in Wien leicht schwächer
Das Geschehen am österreichischen Kassamarkt war bei der jüngsten Notierungssitzung an der Wiener Produktenbörse am 24. Jänner noch vom vorangegangenen Abwärtstrend der internationalen Märkt geprägt. Dies kam in neuerlich um 1,00 bis 1,50 Euro/t herabgesetzte Notierungen für Qualitäts- und Premiumweizen zum Ausdruck.
Der Geschäftsverlauf im Inland sei laut Marktteilnehmern von Taktieren charakterisiert gewesen. Mühlen hätten in Erwartung fallender Preise mit Abschlüssen zugewartet. Da bei einigen Großhändlern doch noch einiges an Weizen liegen soll, ortet man zunehmende Nervosität. Nachfrage und einige Abschlüsse habe man zuletzt zumindest in Italien registriert.
Mahlroggen hält seine extrem hohen Preise ebenso wie die Futtergetreidepreise ihre feste Tendenz. Auch Futterweizeneinfuhren aus dem EU-Raum CPT Steiermark wiesen deutlich höhere Preise aus als zur Letztnotierung vor Weinachten. Einzig Futtermais zeigt sich weiterhin schwächer, aber immerhin stabil. Händler gehen davon aus, dass die Preise ihren Boden gefunden haben.
Christian Posekany, AIZ