Der Ausbruch des Coronavirus in China versetzt die Börsen in übernervöse Verkaufsstimmung – so auch die Terminbörsen für Agrarprodukte. An der Pariser Euronext fiel die Mahlweizennotierung bis zum Wochenbeginn von zuvor knapp 200 Euro wieder zurück auf die 190 Euro-Linie und damit annähernd auf das Niveau vor dem Jahreswechsel. Zusätzlich zu den ausbleibenden Bestellungen Chinas in den USA zeigt sich davon insbesondere auch der Sojakomplex betroffen, was schließlich auch den Raps in Mitleidenschaft zog.
Österreich: Brotweizen hält sich weitgehend, Futtergetreide zieht an
Der Kassamarkt für Brotgetreide in Österreich blieb zuletzt ruhig. Die zuvorgegangene Rallye der Weizenpreise an der Euronext ließ die Verarbeiter an der Seitenoutlinie verharren. Mit der jüngsten Abschwächung der Notierungen, so rechneten Marktteilnehmer vorige Woche im Umfeld der Notierungssitzung an der Wiener Produktenbörse, würden sie aber bald wieder ins Spiel zurückkehren.
Die Notierungen von Premium- und Qualitätsweizen befestigten sich zwar an den Unterkanten des Preisbandes, mussten aber am oberen Rand etwas abgeben. Premiumweizen blieb dabei mit einem engeren Preisband im Durchschnitt unverändert, und der Qualitätsweizen gab eine Spur nach. Etwas mehr, im unteren Bereich des Preisspektrums, verlor Mahlroggen.
Dementgegen setzte Futtergetreide seine Befestigung fort. Inländische Futtergerste legte einen Deut zu, Einfuhren von Futterweizen nach Niederösterreich stiegen deutlich an, und sogar Futtermais aus heimischer Erzeugung konnte einen spürbaren Gewinn verbuchen.
Sojaschrotimporte verteuerten sich, obwohl sich die internationalen Sojanotierungen im Tief befinden. Dies begründen Marktteilnehmer mit den aufgrund von Kleinwasserzuschlägen gestiegenen Kosten für die Zufuhr auf dem Wasserweg aus Westeuropa. Mittlerweile soll sich die Lage am Rhein-Main-Donauwasserweg aber wieder etwas entspannt haben.
Christian Posekany, AIZ