Mit Interesse verfolgt die Branche die jüngsten Erfolge französischen Weizens in einem Ägypten-Tender, da die dabei angebotenen Preise auf fob-Basis einerseits “aggressiv” unter jenen des Mitbewerbs aus Russland und andererseits aber auch signifikant über der Mahlweizennotierung an der Euronext gelegen seien. Nunmehr wird diskutiert, ob daraus ein Anstiegspotenzial für die Pariser Weizenkurse ableitbar sei. Bis jetzt aber verhinderte unter anderem ein gegenüber dem US-Dollar erstarkter Euro ein Ansteigen der Euronext-Kurse.
Heimischer Markt unverändert
Es hat sich nichts geändert. So beschrieben Marktteilnehmer rund um die vorwöchige Notierungssitzung an der Wiener Produktenbörse das Marktgeschehen in Österreich. Nach wie vor lasse sich Premiumweizen gut verkaufen und ließen sich dabei Erlöse am oberen Rand des Preisbandes erzielen. Dennoch aber gab zur Überraschung etlicher Beteiligter die Notierung von Premiumweizen sowohl am oberen als auch am unteren Rand des Preisbandes nach. Beobachter werteten dies eher als einen “Lapsus” denn al sein Signal vom Marktgeschehen. Der aus der Ernte 2018 in Österreich rare Qualitätsweizen notierte inmitten der Preisrange der Premiumqualität.
Widersprüchlich sind auch die Bewertungen von Durum, der eine Spur zulegte, und von Mahlroggen, der an der Unterkante etwas verlor.
Ungewöhnlich fest gestimmt, so hieß es, bleibe der Futtergetreidemarkt, wohingegen sich am Maismarkt weiterhin nichts rühre, wie die relativ schwache Industriemaisnotierung zeige. Etwas befestigen konnte sich Raps, obwohl die Preisrelation zum Weizen immer noch wenig attraktiv für einen Produktionsanreiz bei den Landwirten bleibt. Im Hintergrund sollen zurzeit zwischen den Marktbeteiligten Verhandlungen um Braugerstenverträge aus der kommenden Ernte 2019 laufen.
Christian Posekany, AIZ