„Die Getreideproduktion (ohne Mais) wird auf rund 3,1 Mio. t geschätzt und entspricht dem Vorjahresniveau und dem langjährigen Mittel. Somit ist Österreich weiterhin mit dem bedeutenden Grundnahrungsmittel Getreide versorgt. Die prognostizierte Gesamtproduktion von 5,4 Mio. t (mit Mais) liegt aufgrund der guten Maisbestände auf Vorjahresniveau“, informierte Günter Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der Agrarmarkt Austria (AMA), am 30. Juli in der AMA-Getreidepressekonferenz, die diesmal online stattfand.
Entwicklung der Anbauflächen in Österreich von 2016 bis 2020
Quelle: AMA
Marktorientierung und Klimawandel führen zu deutlichen Flächenverschiebungen
Die Verschiebungen innerhalb der Getreideanbauflächen verdeutlichen die starke Marktorientierung der Landwirte. Ebenso führen unterschiedliche Strategien gegen die immer häufiger auftretenden Trockenheitsphasen zu Änderungen der Kulturartenwahl.Der Herbstanbau spielt eine immer bedeutendere Rolle.
Die Weichweizenfläche folgte dem Abwärtstrend der Vorjahre (-2.119 ha) und liegt auf dem historisch geringsten Wert von 246.106 ha, ist jedoch weiterhin die bedeutendste Kulturart auf dem österreichischen Ackerland.
Die zweitbedeutendste Getreideart für die Vermahlung ist Roggen. Die Roggenfläche wurde durch preisliche Rückgänge zurückgenommen (-981 ha), liegt aber weiterhin über den Flächen der Jahre 2016 bis 2018.
Als Reaktion auf die – in den letzten Jahren deutlich ausgeprägte – Frühjahrstrockenheit schrumpfte heuer die Sommergerstenfläche erneut auf ihr historisch geringstes Ausmaß. In den letzten drei Jahren halbierte sich die Fläche dieser Kultur nahezu (-41%). Wintergerste konnte in den trockenen Vorjahren und auch heuer durch die Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit und die früheste Abreife aller Getreidearten (Juni) trotz Trockenheit gute Erträge erzielen. Demnach weiteten die Landwirte 2020 die Fläche erneut aus (+1.906 ha), wodurch ein neuer Rekordwert erreicht wurde. Körnermais durchbricht seinen mehrjährigen Aufwärtstrend (-8.189 ha), da geringe Preisbewegungen am Maismarkt vorherrschten. Die diesjährige Körnermaisfläche liegt weiterhin über den Flächen der Jahre 2015 bis 2018.
Die Fläche für Ölraps wurde aufgrund suboptimaler Anbaubedingungen und zunehmender Schädlingsprobleme in den Vorjahren deutlich reduziert (-4.163 ha). Die Fläche für Zuckerrüben sank um 1.209 ha. Sonnenblumen zählen aufgrund positiver preislicher Impulse zu den Gewinnern (+2.270 ha). Die größte absolute Zunahme aller Ackerkulturen zum Vorjahr erreichte der Ölkürbis (+10.316 ha), wodurch die Fläche jener Kultur das größte Ausmaß seit vier Jahren erreichte, wenngleich der historische Rekord aus 2016 (39.470 ha) nicht übertroffen wurde. Sojabohnen konnten den Flächenrekord aus dem Vorjahr mit geringen Verlusten halten (-687 ha).
Bio-Anteil an Ackerfläche weiterhin bei 20 %
Die Bio-Ackerflächen konnten den Rekordzuwachs aus dem Vorjahr halten und um weitere 1.931 ha zulegen.
Innerhalb der Bio-Getreidearten wurden einige Verschiebungen entsprechend der Nachfrage vollzogen. Bio-Futtergetreide wurde reduziert (-8.058 ha), während aufgrund der gesteigerten Nachfrage mehr Bio-Mahlgetreide (+2.437 ha) angebaut wurde. Die Kulturflächen von Bio-Hirse (+1.054 ha), Bio-Ölsonnenblumen (+1.584 ha) und Bio-Sojabohnen (+2.140 ha) wuchsen deutlich gegenüber dem Niveau des Vorjahres.
Hoher Selbstversorgungsgrad für Mahlgetreide
„Die COVID19-krise bestätigte die hohe Resilienz des österreichischen Getreidesektors entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Versorgung mit Getreide und Getreideerzeugnissen war während der deutlich gesteigerten Haushaltseinkäufe zu jedem Zeitpunkt sichergestellt“, berichtet der Verwaltungsratsvorsitzende der AMA Franz Windisch.
Die Reichweiten der Mahlgetreidelager während der COVID19-Krise konnten sieben Monate Vermahlung abdecken. Der während der Krise aufgetreten Mehlabsatz führte zu einer deutlich (+26 %) erhöhten Produktion, welche jedoch durch die gesunkene Vermahlung in den Folgemonaten kompensiert wurde.
Während der COVID19-Krise im März 2020 wurden 39% mehr Hartweizen (Teigwaren), 27 % mehr Weichweizen, 24 % mehr Dinkel und 10 % mehr Roggen vermahlen.
Inlandsverarbeitung gestiegen
Mit Brotgetreide ist Österreich gut versorgt. Für den industriellen Sektor braucht es jedoch Importe.
“Die österreichische Getreidebilanz ist im industriellen Sektor von einer Ausweitung der Weichweizenverarbeitung (Weizenstärke) und der konstant hohen Maisverarbeitung geprägt. Im Mühlensektor ist über das gesamte abgeschlossene Wirtschaftsjahr (inklusive der Steigerungen im März 2020) nur ein geringer Anstieg zu verzeichnen Der Mischfuttersektor weist steigende Verarbeitungsmengen von Gerste und Mais auf “, informiert Windisch.
Im laufenden Wirtschaftsjahr 2020/2021 werden die Exporte auf 1,4 Mio. t geschätzt, die Importe jedoch sinken nur leicht auf 2,5 Mio. t. Die Exporte erreichten in den letzten Jahren 1,4 bis 1,8 Mio. t, die Importe – je nach inländischer Erntemenge – zwischen 2,1 und 2,7 Mio. t. Vor allem die Lieferungen von hochwertigem Premium- und Qualitätsweizen nach Italien bilden die Basis für eine erfolgreiche Außenhandelsbilanz.
Der Bio-Anteil an der Gesamtgetreideproduktion beträgt 10 %, der Bio-Anteil an der Verarbeitung 6 % und der Bio-Anteil an den Lagerbeständen 16 %. Die Lager für Biogetreide sind mit Ware aus der letztjährigen Ernte gut gefüllt, daher besteht weiterhin ein Exportbedarf, um den Markt zu entlasten.
Weniger Hitzetage – Regen im Mai und Juni
Der Witterungsverlauf für die Ernte 2020 zeichnete sich durch eine ausgeprägte Frühjahrstrockenheit aus, welche – regional verschieden – zwei bis vier Wochen länger als im Vorjahr dauerte. Die Folge daraus waren nicht nur eine geringe Ährenanzahl pro Quadratmeter, sondern auch eine verminderte Kornzahl pro Ähre.
„Die ab Mitte Mai zögerlichen und ab Ende Mai flächendeckenden überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen gepaart mit mäßigen Temperaturen sorgten schlussendlich für eine ideale Kornfüllung“, berichtet Griesmayr.
Die Ernte begann später als in den Vorjahren und wurde durch mehrere Regenereignisse unterbrochen. Die Regenfälle hatten jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf die Getreidequalität.
Die Sommergetreidearten litten durch die Frühjahrstrockenheit wesentlich stärker, da ihnen der Vegetationsvorsprung der Wintergetreidearten (Anbau Herbst) fehlte.
Gute Aussichten für die Herbsternte
Für die Kulturen der Herbsternte (Mais, Sojabohne, Sonnenblumen) stellte sich das Jahr 2020 (bis dato) als nahezu ideal dar. Die anfängliche Trockenheit zur Aussaat (April/Mai) wurde durch das rasche Wachstum ab Mitte Mai kompensiert. Danach sorgten die ausreichenden Niederschläge (im Juni und Juli) in Kombination mit mäßigen Temperaturen für eine ideale ertragsentscheidendste Wachstumsphase (Blühphase) von Mais.
Ernteergebnisse der Hauptkulturen
Die Erntemenge von Weichweizen – die Kultur mit dem höchsten Flächenanteil in Österreich – wird rund 1,5 Mio. t betragen und liegt somit um 1,6 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt und auf Vorjahrjahresniveau. Sie zeichnet sich heuer durch eine ausgewogenere Qualitätsverteilung von Mahl-, Qualitäts- und Premiumweizen und herausragende Hektolitergewichte (Erhöhung der Kornausmahlung) aus.
Erste Ergebnisse der Untersuchungen aus der Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung in Wien weisen bis dato sehr gute Knet- und Backeigenschaften auf. Bundesweit wird die Qualitätsverteilung derzeit auf rund 50 % Premium- und Qualitätsweizen sowie 50 % Mahlweizen geschätzt. Daher bestehen weiterhin gute Chancen für die Vermarktung an die inländische Mühlenindustrie und den Export, vor allem nach Italien.
Die Erntemenge von Hartweizen (77.000 t) liegt – durch reduzierte Hektarerträge und Flächenverluste – um 6 % unter dem Vorjahr und um 19 % unter dem Fünfjahresmittel. Die Versorgung ist weiterhin gesichert. Die Qualitätseigenschaften für die Teigwarenherstellung sind wieder hervorragend.
Roggen – nach Weizen das zweitwichtigste Brotgetreide in Österreich – liefert auf den bisher geernteten Flächen zufriedenstellende Erträge (4,8 t/ha), wofür Züchtungsfortschritte mitverantwortlich sind (Hybridzüchtung). Es wird eine Produktionsmenge von 206.000 t über dem Vorjahr (+6 %) und dem Fünfjahresmittel (+19 %) erwartet.
Die gesamte Gerstenproduktionsmenge wir auf 824.000 t geschätzt. Wintergerste erzielt erneut Spitzenerträge (6,7 t/ha) und erreicht den Produktionsrekord aus dem Vorjahr von rund 700.000 t.
Die Sommergerstenernte von rund 124.000 t litt unter der Frühjahrstrockenheit und fiel ertraglich (2020: 4,0 t/ha) unter das Vorjahr (-17 %). Die Braugerstenqualität ist jedoch durch die gute Kornfüllungsphase zufriedenstellend.
Die geerntete Rapsmenge von 76.000 t liegt durch ein Zusammenspiel aus Flächentief und niedriger Hektarerträge (2,4 t/ha) auf einem sehr geringen Niveau (-29 % zum Vorjahr). Trockenheit und Schädlingsbefall wirkten negativ auf diese bedeutende Ölsaat.
Das Angebot an Körnererbsen verringert sich durch niedrige Hektarerträge (2,3 t/ha) und einer ohnehin schon kleinen Kulturfläche auf 11.500 t.
Weizenpreise stabil – COVID19 verunsichert Exportmarkt
Die ersten Notierungen für Premiumweizen der neuen Ernte liegen – mit geringfügigen Steigerungen – auf dem Niveau der alten Ernte. Premiumweizen kann heuer eine deutliche Qualitätsprämie von 10 EUR/t gegenüber Qualitätsweizen und von 16 EUR/t gegenüber Mahlweizen– aufgrund einer geringeren Verfügbarkeit für diese Qualitätsstufe – erzielen.
Der Preis für Futtergerste ist bedingt durch das große Angebot in Österreich und Europa rückläufig. Mais (Ernte 2019) konnte in den letzten Monaten – beeinflusst von internationalen Preissprüngen – zulegen. Zuvor wurde seine Notierung durch Rückgänge der Bioethanolproduktion in den USA deutlich gedrückt.
Getreidemarkt EU-27
„Für das heurige Jahr erwartet die Europäische Kommission mit ca. 124,5 Mio. t eine deutlich geringere Weizenernte als im Vorjahr (-10 %). Sowohl die Anbaufläche (-2,7 %) als auch die Hektarerträge liegen unter den Vorjahreswerten. Trotz einer höher erwarteten Maisernte (+2,7 %) sinkt die EU-Getreideproduktion um 3,4 %“, informiert Christian Gessl, zuständiger Abteilungsleiter der AMA.
Auf insgesamt 53,2 Mio. ha wurde heuer Getreide angebaut, wobei Roggen (+4,5 %) und Gerste (+2,7 %) die stärksten Flächenzuwächse verzeichneten. Innerhalb Europas konzentrieren sich die zu erwartende Produktionsrückgänge auf Frankreich, Rumänien, Ungarn und Deutschland.
Durchschnittliche Wetterbedingungen mit gut verteilten Niederschlägen und wenigen Hitzeperioden begünstigen die Ernteaussichten, verzögern jedoch den Erntefortschritt in den nördlichen Anbaugebieten.
EU-Versorgungslage – geringere Exporte, komfortable Lagerbestände
Aufgrund der geringer prognostizierte Getreideernte in Höhe von 284,3 Mio. t erwartet die EU-Kommission sinkende Exporte. Die EU-Exporte erreichten im Vorjahr (51,8 Mio. t) das größte Ausmaß seit fünf Jahren. Für heuer wird einerseits aufgrund der geringeren Weizenernte und andererseits aufgrund der stärkeren Konkurrenz durch Russland und Australien mit einem deutlich gesunkenen Exportprogramm gerechnet (41,0 Mio. t).
Die Europäische Kommission erwartet somit eine gute Versorgungslage 2020/2021 für den europäischen Getreidemarkt mit einem deutlich höheren Lagerbestand in Höhe von 53,8 Mio. t.
Gleichzeitig schlägt die EU-Kommission im Rahmen des Green Deals vor, zehn Prozent der Agrarflächen außer Nutzung zu nehmen und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel um die Hälfte zu reduzieren. Für Windisch ist dies eine Grundsatzfrage, wohin sich die EU bewegen will. “Wir müssen darauf achten, dass uns die EU-Kommission als Landwirte nicht auf den Weltmarkt schickt und uns gleichzeitig die Füße fesselt in diesem Wettlauf”, so Windisch. Auch die reale Machbarkeit, mit weniger Pflanzenschutzmitteln zu produzieren, sei fraglich. Schließlich würde der Handel und auch die Konsumenten perfekte Qualitäten erwarten. “Diese Vorschläge stehen aus der Sicht eines Landwirtes diametral zu dem, was die Lehren aus der Corona-Krise sein sollten, nämlich die Versorgungsautarkie zu schaffen. Dazu muss man nämlich auch die Produktion zulassen können”, zeigte sich Windisch überzeugt.
Neuer Rekord der weltweiten Getreideproduktion
„Der internationale Getreiderat“ (IGC) erwartet im heurigen Jahr einen Rekord der Getreideproduktion von 2,225 Mrd. Tonnen. Die weltweite Maisernte (1,164 Mrd. t) übertrifft erstmals seit vier Jahren den bisherigen Rekord aus 2016 übertreffen, während die Welt-Weizenernte (762 Mio. t) das hohe Niveau aus dem Vorjahr halten kann“, berichtet Gessl.
Die Weizenernte verzeichnet nahezu eine Verdoppelung in Australien, dem 5-größten Weizenlieferanten auf den Weltmarkt. Zuwächse der Weizenproduktion sind auch in Russland, Kanada und Argentinien zu verzeichnen. Rückgänge werden in der EU-27 – dem größten Weizenproduzenten weltweit – in den USA und in der Ukraine erwartet.
Verantwortlich für den Maisproduktionsrekord sind Zuwächse in den USA (+10,1 %) – dem weltweit größten Maisproduktionsland. Höhere Maisernten werden auch in Brasilien, in der Ukraine, in der EU-27 sowie in Russland erwartet.
Produktion übersteigt Verbrauch – Lagerbestände steigen
Mit geschätzten 2,218 Mrd. Tonnen wächst der Getreideverbrauch auf ein neues Rekordniveau (+1,8 %), liegt jedoch erstmals seit vier Jahren unter der Produktionsmenge.
Rückgänge der Weizenverfütterung (-3,8 %) – bedingt durch die COVID19-Krise – werden durch einen erhöhten Nahrungsverbrauch von Weizen kompensiert.
Bei Mais werden weiterhin weltweit Anstiege in der industriellen Verarbeitung sowie in der Verfütterung erwartet.
Die weltweite Versorgungslage ist mit Lagerendbeständen in Höhe von 28,2 % des weltweiten Verbrauchs gut, liegt jedoch trotz Produktionsrekord unter dem Spitzenwert aus 2016.
Neuer Produktionsrekord für Sojabohnen und Sonnenblumen
Die globale Ölsaatenproduktion erreicht im heurigen Jahr mit 604 Mio. Tonnen ein neues Rekordniveau mit deutlichen Steigerungen zum Vorjahr (+4,7 %).
Sojabohnen (362,5 Mio. t) und Sonnenblumen (56,8 Mio. t) liegen auf einem neuen Rekordniveau. Die Sojabohnenproduktion wird in den USA, in Brasilien und in Argentinien ausgeweitet. Diese drei Länder umfassen 81,9% der weltweiten Sojaproduktion.
Bei der Sonnenblumenernte werden Zuwächse in Russland, in der Ukraine sowie in der EU-27 erwartet.
Die weltweite Rapsernte steigt leicht gegenüber dem Vorjahr trotz geringer Ernteaussichten in der EU-27.
Weltweiter Handel – USA und China dominieren
Beim weltweiten Getreidehandel bleiben die USA weltweit führendes Exportland, am Ölsaatenmarkt dominiert Brasilien als größter Sojabohnenexporteur. Importseitig beeinflusst China als weltweit größter Verbraucher weiterhin den internationalen Handel.
Während die EU-27 einen deutlichen Einbruch der Weizenproduktion erleidet und somit das heurige Exportprogramm geringer ausfällt, ist Russland der bedeutendste Anbieter am internationalen Weizenmarkt.
Die gestiegenen Ernteaussichten bei Mais und Sojabohnen erhöhen die Exportmöglichkeiten der USA, sie bleiben somit nach Brasilien der wichtigste Lieferant im weltweiten Handel.
Covid 19 beeinflusst Preisnotierungen
Die internationale Weizennotierung an der Euronext in Paris liegt mit 183,50 EUR/t leicht über dem Vorjahresniveau. Der Kurs erreichte während den gestiegenen Haushaltseinkäufen bedingt durch die COVID19-Krise im März 2020 ein 12-Monatshoch (203,75 EUR/t).
Die Maisnotierung an der weltweit bedeutendsten Getreidebörse in Chicago liegt derzeit bei 111,26 EUR/t nahe dem 12-Monatstief von Ende April 2020 (110,29 EUR/t). Dieser Tiefpunkt wurde aufgrund der deutlich gesunkenen US-Bioethanolproduktion, infolge des historischen Rohölpreistiefs, hervorgerufen. Die Spannung zwischen den USA und China sowie die guten Maisernteaussichten beeinflussen die derzeitige Preisentwicklung.
Die Sojabohnennotierungen in Chicago befanden sich zu Beginn der COVID19-Krise – im Windschatten des Rohölmarktes – auf einer Talfahrt. Danach folgte – durch befürchtetet Lieferengpässe – eine Aufwärtsbewegung auf ein Dreimonatshoch. Nach Eintreffen ausreichender Lieferungen im April sowie aufgrund rekordverdächtiger Ernteprognosen für Sojabohne in Südamerika sanken die Notierungen unter das Vorkrisenniveau.
- Bildquellen -
- Flaechen Teil 1: AMA
- Flaechen Teil 2: AMA
- Versorgungsbilanz AMA: AMA
- AMA Getreide Web: AMA
- Weizenernte: Agrarfoto.com