Die Europäische Kommission gibt für die neue gentechnisch veränderte (GV) Sojasorte MON 87708 x MON 89788 x A5547-127 grünes Licht, die damit in der EU zu Futter- und Lebensmitteln verarbeitet werden darf. Wie üblich gaben die EU-Mitgliedstaaten davor im Berufungsausschuss keine Stellungnahme dazu ab, was bedeutet, dass keine qualifizierte Mehrheit zustande kam. Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) hatte zuvor der GV-Sojasorte von Monsanto die Unbedenklichkeit für Gesundheit und Umwelt bescheinigt. Sie habe nach dem Abstimmungsergebnis gar keine andere Wahl, als MON 87708 x MON 89788 x A5547-127 zuzulassen, teilte die EU-Kommission mit. Die konventionelle Kreuzung von verschiedenen GV-Sorten ist gegen die Herbizide Glyphosat, Glufosinat und Dicamba resistent.
Eine Mehrheit der Abgeordneten im Europaparlament kritisiert die Zulassung. In einer Erklärung macht das Europäische Parlament auf ein nach seiner Ansicht “undemokratisches” Verfahren aufmerksam, bei dem die EU-Kommission umstrittene GVO ohne eine qualifizierte Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten zulässt. Das Europaparlament fordert deshalb einen Zulassungstopp sowie eine Überarbeitung des EU-Gentechnikrechts. Weiterhin machen die Abgeordneten Sojaimporte für die Rodung des Regenwaldes verantwortlich und kritisieren den Einsatz von umstrittenen Herbiziden beim Anbau der GV-Sorte außerhalb der EU.
AIZ