Coronabedingt war der Termin für den Landesbauernrat bereits einmal verschoben worden, dennoch blieb auch die Veranstaltung am vergangenen Donnerstag nicht unbehelligt von diversen Maßnahmen. So saßen die Delegierten im Turnsaal des Agrarbildungszentrums Lambach mit gehörigem Abstand zueinander, bei weit geöffneten Fenstern. Der frische Wind, der dabei hereinkam, passte durchaus ins Bild, schließlich stand nach zahlreichen Bauernbund-Neuwahlen auf Orts- und Bezirksebene in den vergangenen Monaten nun die finale Wahl auf Landesebene an.
Agrarlandesrat Max Hiegelsberger wurde dabei erneut an die Spitze des OÖ Bauernbundes gewählt. Er ist seit 2011 Landesobmann der Interessensvertretung mit 42.000 Mitgliedern. Als seine Stellvertreterinnen wurden die Landtagsabgeordnete Regina Aspalter, Landesbäuerin Johanna Haider und Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger gewählt. Als Stellvertreter und Kassier wurde Michael Treiblmeier gewählt.
„Es freut mich, dass ich auch in Zukunft gemeinsam mit so vielen engagierten Menschen für eine erfolgreiche Zukunft unserer bäuerlichen Familienbetriebe arbeiten darf“, so Hiegelsberger. Zu tun gebe es genug. Über allen agrarisch-fachlichen Entscheidungen dürfe der davon meist abweichende gesellschaftliche Diskurs nicht übersehen werden. „Unsere Gesellschaft hat auch ein Problem mit dem Wohlstandsvirus“, so Hiegelsberger angesichts diverser Krisen, „alles sollte jederzeit und zu jedem Preis möglich sein.“ Die Landwirtschaft habe eine breite Palette an Themen, mit der sie sich laufend auseinandersetzen müsse, die Kommunikation in Richtung Konsumenten sei ein wesentlicher Teil.
Der OÖ Bauernbund ist gut vertreten und aktiv
Mit den nun abgeschlossenen Wahlen verwies Hiegelsberger auf die Stärke des Bauernbundes. 6169 Funktionäre sind es auf Orts- und Bezirks-ebene, in den 438 oberösterreichischen Gemeinden gibt es 151 Bürgermeister, die im Bauernbund beheimatet sind. Fünf Abgeordnete zum OÖ Landtag kommen aus dem oberösterreichischen Bauernbund, im Nationalrat sind vier Bauernbündler vertreten, im Bundesrat einer. „Wir müssen nicht laut sein“, sagt Hiegelsberger in Richtung politische Konkurrenz. Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner: „Wir setzen auf Informationsvorsprung.“ Schnell zu den Mitgliedern und Funktionären zu kommen sei das Gebot der Stunde.
Ge- und entschlossen in das Wahljahr 2021
Trotz notwendigem physischem Abstand, der sich auch beim jüngsten Landesbauernrat quer durch alle Sitzreihen zeigte, solle ein festes Zueinanderstehen und entschlossenes Miteinander das anstehende Wahljahr 2021 prägen. „Es ist wesentlich, eine Gemeinschaft zu formen und auch zu leben“, betonte LK-Präsidentin Michaela Langer-Weninger und verwies darauf, dass die Weichenstellung im Bauernbund auch jene für die Landwirtschaftskammerwahl am 24. Jänner 2021 sei. Langer-Weninger führt als Spitzenkandidatin eine 93 Personen umfassende Liste an (wird demnächst in der BauernZeitung präsentiert).
Als Ehrengast referierte auch Landeshauptmann Thomas Stelzer, der auf die Bedeutung der Landwirtschaft als tragende Säule des Landes und einer funktionierenden Infrastruktur hinwies und ein Investitionspaket ankündigte. „Wir werden in dem gerade in Verhandlung stehenden ‚Oberösterreich-Plan‘ frisches Geld in die Hand nehmen und auch Investitionen in der Landwirtschaft unterstützen“, so Stelzer.
Dank an Jakob Auer und Nikolaus Prinz
Verabschiedet wurden der ehemalige Österreichische Bauernbundpräsident und jahrelange Kassier des OÖ Bauernbundes Jakob Auer und der Abgeordnete zum Nationalrat Nikolaus Prinz. Sie beendeten nach langjähriger Tätigkeit ihre Funktion im Präsidium.
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- DSC 6122: BZ/Cacha