Ein klares Nein, ist die Antwort von Rudolf Rosenstatter auf die Forderung des niederösterreichischen Landesrats Jochen Danninger Forststraßen für Mountainbiker (MTB) generell zu öffnen.
„Der Bedarf an MTB-Routen wurde von uns Familienwaldbetrieben bereits vor mehreren Jahren erkannt. Mittlerweile stehen mehr als 27.000 Kilometer Mountainbikewege und -strecken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zur Verfügung. Dort, wo zusätzlicher Bedarf artikuliert und das Gespräch mit uns gesucht wird, sind wir selbstverständlich bemüht, gemeinsam weitere Radkilometer auf vertraglicher Basis zu errichten. Wir werden jedoch weitere Einschränkungen über Verfügungsrechte unseres Eigentums keinesfalls dulden“, so Rosenstatter, der als Obmann des Waldverbands Österreich, Sprecher von rund 72.000 Familienwaldbetrieben ist.
Vor allem rund um Städte nimmt der Druck auf den umliegenden Naturraum ohnehin stetig zu. Die Covid-19-Pandemie hat das eindrucksvoll aufgezeigt. Um eine völlige Übernutzung des Naturraums zu verhindern, brauche es keine generelle Öffnung, sondern vielmehr eine verstärkte und gezielte Besucherlenkung.
„Leider ist immer wieder festzustellen, dass sich vor allem Mountainbiker nicht immer an gesetzliche Bestimmungen und Sperren von Forststraßen halten, auch wenn die Waldbewirtschaftung in vollem Gange ist. Das führt immer wieder zu sehr gefährlichen Situationen. Wie sich das nach einer generellen Öffnung entwickeln würde, möchte ich mir gar nicht erst vorstellen. Zudem kann nur mit einer umsichtigen Planung von Radrouten auf den Lebensraum der Wildtiere Rücksicht genommen werden. Die Ausweitung des ‚freien Betretungsrechts‘ des Waldes auf das uneingeschränkte ‚Befahren‘ des Waldes wird daher von uns eindeutig abgelehnt“, gibt Rosenstatter die Haltung der Familienwaldbetriebe entschlossen wieder.
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