Der ASP-Ausbruch bei Wildschweinen in Deutschland verursacht am europäischen Schweinemarkt teils massive Absatzverwerfungen. Die Folge sind Preiseinbußen bei Schlachtschweinen und Ferkeln.
Ganz hart trifft es aktuell den deutschen Ferkelmarkt, der de facto zum Stillstand gekommen ist. Die Ungewissheit unter den deutschen Mästern, wie es nach der Importsperre Chinas für deutsche Ware weiter gehen wird, ist einfach zu groß. Auch in den Niederlanden, dem maßgeblichen Ferkellieferanten der deutschen Mäster, spricht man von enormen Markteinbrüchen. Alle hoffen auf eine rasche Stabilisierung der Märkte. Die dieswöchigen unveränderten Notierungen sollen ihren Teil dazu beitragen.
In Österreich ist es über ein gutes Einvernehmen der heimischen Erzeugergemeinschaften mit den Abnehmern gelungen, die Preisreduktionen deutlich geringer als in Deutschland ausfallen zu lassen. Das gilt für Ferkel und auch für Mastschweine gleichermaßen.
Die derzeitige Marktkrise trifft den Ferkelmarkt auch in Österreich zur ungünstigsten Jahreszeit. Schon zu Normalzeiten steht zu Herbstbeginn überdurchschnittlichen Angebotsmengen eine verhaltene Nachfrage gegenüber. Die derzeitige Krise verstärkt diese Mengendiskrepanz. Rückstellungen sind damit in keinem Bundesland zu vermeiden. Es bleibt zu hoffen, dass eine weitere Beruhigung der Märkte eintritt. Dann kann die dieswöchig unveränderte Ferkelnotierung von 2,10 Euro/kg wieder an Stabilität zulegen.
Notierung Öhyb-Ferkel KW 39/21. bis 27. September 2020:
(Euro/kg)
• Öhyb-Ferkel NÖ, OÖ, Stmk. 2,10 (=)
Johann Stinglmayr, VLV
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- Ferkel Vor Absetzen 3 ID77187: Agrarfoto.com