EU-Geld für Wissen über Lebensmittel und Boden

Leader-Projekte sind vielfältig – und hierzulande zu einem Fünftel auch bäuerlich. Der Bodenkoffer und eine Schul-Ausstellung über Lebensmittel sind zwei aktuelle Beispiele.

Zubehör, um Boden-Untersuchungen durchzuführen und eigene Flächen zu analysieren.

Das Projekt „Bodenkoffer“ soll helfen, die Gesundheit von Acker- und Grünlandflächen zu verbessern und damit Ressourcen in der Landwirtschaft zu schonen. Entwickelt hat es die Leader-Region Oberinnviertel-Mattigtal. Dort ist der Koffer vor einem Jahr präsentiert worden und seither auch in allen Ortsbauernschaften im Einsatz. Nun haben die Leader-Regionen Mitten im Innviertel und Sauwald-Pramtal das Projekt gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer aktiviert, um den Bodenkoffer im gesamten Innviertel zu verankern. Ziel ist es, dass jeder Leader-Mitgliedsgemeinde ein Bodenkoffer zur Verfügung steht, der dann verliehen werden kann.

Bodengesundheit messen – einfach und direkt am Feld

Der Bodenkoffer enthält zehn Analyse-Stationen. Damit lässt sich die Beschaffenheit des Bodens messen: Ist er verdichtet oder locker und schön durchwurzelt? Herrschen eher saure oder neutrale Verhältnisse? Wie schnell versickert Wasser? Zum Einsatz kommen dabei Spaten, Bodensonde, Trübungsflasche, Versickerungsring, Holzkugel, pH-Meter und Salzsäure. Alle Werkzeuge sind in einem hochwertigen, praktischen Koffer einfach auf das Feld mitzunehmen. Die Testergebnisse lassen sich in einer Smartphone-App festhalten, eine Auswertung wird per E-Mail zugeschickt. „Wer den eigenen Boden gut kennt, kann Pflanzenschutz- und Düngemittel reduzieren und dennoch einen hohen Ertrag erzielen“, hebt Boden-Sachverständiger Norbert Ecker hervor. Unter www.bodenkoffer.at sind weitere Informationen und Videos zur Verwendung des Bodenkoffers zu finden, der natürlich auch in weiteren Leader-Regionen umgesetzt werden kann.

In der Leader-Region Eferding gibt es bereits eine Zusage für ein Projekt, das nun in der Ausarbeitungsphase ist: Eine Wanderausstellung für Schulen, die 10- bis 15-jährigen Kindern den Wert von Lebensmitteln näherbringen soll. „Mir ist wichtig, dass unsere Gesellschaft wieder einen anderen Zugang zu Lebensmitteln bekommt. Das Thema hat im vergangenen Jahr schon eine zusätzliche Bedeutung bekommen, das ist für uns auch der Beweis, dass wir damit richtig liegen. Wir Landwirte müssen das Thema selber bearbeiten. Die Handelsketten wollen nur verkaufen. Wir wollen auch den Wert eines Lebensmittels vermitteln und einen gerechten Preis dafür bekommen“, sagt Initiator Ludwig Schurm, bis 2020 Bauernbund-Bezirksobmann. Indem das Thema durch die junge Generation aufgearbeitet wird, werde auch die Chance eröffnet, dass es wieder zu vernünfti­gen Preisen für Lebensmittel komme.

Die Ausstellung mit zum Teil interaktiven Elementen – sie wird zu 80 Prozent aus Leader-Mitteln gefördert – soll bis zum Jahresende fertig sein und dann durch alle Bezirke wandern. „Ziel ist auch, dass die bäuerlichen Funktionäre vor Ort sich beim Auswählen der Schulen einbringen und die Ausstellung auch eröffnen, damit das Ganze auch lebt“, sagt Schurm.

Hier lesen Sie welche Projekte und Ziele in der neuen Leader-Förderperiode verfolgt werden.

- Bildquellen -

  • Bodenkoffer 006 (C) LEADER Region Mitten Im Innviertel: leader-region mitten im Innviertel
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AUTORGabi Cacha
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