In der abgelaufenen Periode wurde in den Leader-Regionen Oberösterreichs vieles erreicht.

Das Konzept der Europäischen Union beweist es: Regionale Strukturen profitieren durch eine Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg. Nun sollen auch im Rahmen des europäischen Leader-Programmes Projekt über Gemeinde-, Bundesländer- und Staatsgrenzen hinweg stärker ausgebaut werden.

Ein Vorhaben, das Agrarlandesrat Max Hiegelsberger und sein niederösterreichisches Pendant Stephan Pernkopf begrüßen. Bei einem Arbeitsgespräch vergangene Woche verständigten sie sich darauf die Zusammenarbeit zwischen den Ländern ob unter der Enns zu intensivieren. Dank den erfolgreichen Budgetverhandlungen in Brüssel steht dafür ein gut gefüllter Fördertopf für die 2023 beginnende neue Periode bereit.

Rückblick auf die vergangene Förderperiode

Insgesamt 154 Millionen Euro an Investitionen wurden in den vergangenen sieben Jahren in Ober- und Niederösterreich von Leader getätigt. Profitiert haben davon 2000 Projekte sowie 3600 mitwirkende Akteure – aber nicht nur sie. Denn durch Leader werden ganze Regionen gestärkt, die Lebensqualität verbessert und Arbeitsplätze geschaffen. „Leader mobilisiert Ideen und Kräfte vor Ort und lässt die Menschen von sich aus aktiv werden. Die Stärke des Ansatzes liegt darin, dass keine vorgefertigten Konzepte an die bestehenden Bedingungen angepasst werden, sondern Ideen in der Region selbst erdacht und verwirklicht werden“, erläutern Hiegelsberger und Pernkopf das Erfolgsrezept von Leader.

Erfolgsrezept der OÖ-Leaderregionen
One-Stop-Shop: Es gibt nur einen Ansprechpartner für die Leader-Regionen beim Land
Autonomie: Die Entscheidung über die Förderung eines Projektes obliegt den Regionen
Niederschwellige Förderangebote: Durch Leader werden EU-Förderungen für eine breite Masse sicht- und erlebbar. Um noch mehr Menschen einen Zugang zur Umsetzung von Projekten zu ermöglichen, wurde das Instrument der Kleinprojekte geschaffen.
Kooperationsprojekte: Sie bieten den Regionen die Möglichkeit auch Projekte umzusetzen, die Grenzen oder budgetäre Möglichkeiten überschreiten.
Vernetzung: Die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie Energie-Modell-Regionen, Naturparks, Tourismusverbände oder Genussregionen wird gefördert.

Damit diese Entwicklung auch in den Übergangsjahren 2021 und 2022 nicht zum Erliegen kommt, gibt es für jedes Bundesland zusätzliche Mittel. Für Oberösterreich werden diese eine Höhe von 14,5 Millionen Euro haben. Rechnerisch stehen damit jeder der 20 oberösterreichischen Regionen 680.000 Euro für Projekte zur Verfügung.

Grenzübergreifende Projekte werden ab 2023 fokussiert

Nieder- und Oberösterreich sind nicht nur namentlich verbunden. Auch die ländliche Struktur, das Brauchtum und die Geschichte schaffen Synergien. Damit sind die beiden Länder für eine überregionale Zusammenarbeit geradezu prädestiniert. Erste positive Beispiele wie „mostTRAUN4TLER“ und „Vierkanter“ beweisen das. „Nieder- und Oberösterreich haben aber noch großes Potential zur Zusammenarbeit bei Leader. Wir wollen daher weg vom Kirchturmdenken und Projekte über Landesgrenzen hinweg in den Fokus stellen“, betont Hiegelsberger.

Ein Beispiel für die innovativen Projekte, die aus Leader entstanden sind, lesen Sie hier.

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AUTORElisabeth Hasl
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