Erwerbsobstanlagen 2017: Anbaufläche für Äpfel rückläufig, erstmals über 1000 Hektar Marillen

Bei Marillen erhöhte sich die Fläche deutlich um 18 % auf 1000 ha. Foto: agrarfoto.com

Am Stichtag 15. November 2017 gab es in Österreich laut Statistik Austria rund 3.900 Obstbetriebe mit einer Gesamtobstfläche von 15.700 Hektar (ha), wie aus vorläufigen Daten von Statistik Austria hervorgeht. Davon wurden bereits 30% biologisch bewirtschaftet (inkl. in Umstellung befindlicher Betriebe). Fast ein Viertel der gesamten Obstbaufläche (23%) war im Erhebungsjahr bewässerbar.

Knapp die Hälfte der Gesamtobstfläche entfiel auf Äpfel (49%), 16% auf Beerenobst (inkl. Aronia), 10% machte Schalenobst aus, 9% Holunder, 6% Marillen, 4% Birnen, 2% Kirschen (inkl. Weichseln), 2% Zwetschken und 1% waren Pfirsiche (inkl. Nektarinen).

Knapp zwei Drittel der Obstbaufläche in der Steiermark

Den größten Anteil an der Gesamtfläche aller erhobenen Obstarten hatte mit 64% die Steiermark, die damit weiterhin das wichtigste Bundesland des österreichischen Erwerbsobstbaus blieb. In Niederösterreich befanden sich im Erhebungsjahr 18% der Obstflächen, in Oberösterreich 8% und im Burgenland 6%. Während die meisten Obstarten ihren Anbauschwerpunkt traditionell in der Steiermark hatten, dominierte Niederösterreich den Marillenanbau mit zwei Dritteln der Fläche und stellte auch bei Erdbeeren mit knapp 40% den größten Anteil.

Betriebe rückläufig

Setzt man in Bezug auf die Erhebung 2012 vergleichbare Erhebungskriterien (Schwellenwerte) an, wurden 2017 in 2376 Betrieben Äpfel, Birnen, Marillen und/oder Pfirsiche gewerbsmäßig kultiviert, das waren um 6% weniger als im Vergleichsjahr 2012. Damit setzt sich der bereits seit dem Erhebungsjahr 1997 erkennbare rückläufige Trend fort, der bei der Kulturfläche jedoch nicht bemerkbar ist. Bezogen auf Äpfel, Birnen, Marillen und Pfirsiche wurde eine Fläche von 9500 ha erfasst, womit sich gegenüber der letzten Erhebung kaum eine Änderung ergab. Sehr wohl kam es aber innerhalb der Anteile der vier Obstarten zu einer leichten Verschiebung von Äpfeln hin zu Marillen und Birnen. Der Bio-Anteil erhöhte sich seit 2012 von 12% auf 22%.

Erstmals mehr als 1000 ha Marillen

Die Kulturfläche von Äpfeln ging mit insgesamt 7700 ha gegenüber 2012 um 3% zurück, während bei Birnen eine Zunahme von 9% auf nunmehr 610 ha zu verzeichnen war. Über drei Viertel der Apfelfläche (77%) befand sich in der Steiermark. Bei Birnen war der steirische Anteil mit 53% ebenfalls am höchsten, aber auch Niederösterreich stellte über 30% der Birnenfläche. Bei Marillen erhöhte sich die Fläche deutlich um 18% auf 1.000 ha. Obwohl immer noch zwei Drittel dieser Fläche in Niederösterreich lagen und dort auch eine Ausweitung stattfand, verlor das Bundesland gegenüber der letzten Erhebung sechs Prozentpunkte, während die Steiermark auf 16% und Oberösterreich auf 7% Anteil zulegten.

Bei allen mit der Erhebung 2012 vergleichbaren Obstarten nahm die Baumdichte weiter zu, diese zeigte sich im Besonderen bei Birnen und Marillen. Insgesamt standen auf einem Hektar durchschnittlich 18 Bäume mehr als noch 2012, bei Marillen waren es knapp 80 Bäume mehr.

Gala überholt Golden Delicious

Innerhalb der Apfelsorten löste die Sortengruppe Gala erstmals Golden Delicious an der Spitze ab und nahm fast ein Viertel (24%) der Apfelfläche in Anspruch. An zweiter Stelle folgte Golden Delicious mit 22% und dahinter Jonagold (9%), Idared (7%) und Braeburn (7%). Die im Bio-Anbau bedeutsame Sorte Topaz hat sich mit einem Anteil von 6% auf den sechsten Rang vorgearbeitet, gefolgt von Elstar (5%) und Pinova (4%).

Bei Marillen stand traditionell die Sortengruppe Klosterneuburger Marille/Ungarische Beste/Kecskemeter Rosenaprikose mit 30% Flächenanteil im Vordergrund, dahinter folgten Orangered mit 13% und Goldrich mit 10%.

- Werbung -
Vorheriger ArtikelKartoffelmarkt KW 18/2018: Erste Heurige für Ende Mai erwartet
Nächster ArtikelFerkelmarkt KW 18/2018: Die Versorgungslücke wird kleiner