Erinnerungen an Dollfuß auch in neuer ORF-Doku

Die einen sehen in ihm den Diktator, die anderen den ermordeten Kanzler, der Österreichs Freiheit retten wollte: Es gibt wenige Persönlichkeiten, die auch lange nach ihrem Tod so polarisieren wie der Bauernbündler Dr. Engelbert Dollfuß, dessen Geburtstag sich am 4. Oktober zum 130. Mal jährte.

Auch wenn Dollfuß als Bundeskanzler zweifellos falsche politische Entscheidungen getroffen hat, sollten andere seiner vielen Verdienste nicht in Vergessenheit geraten.

So war Dollfuß maßgeblich an der Gründung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich beteiligt, die heuer ihr 100-jähriges Bestehen feiert. So hat Engelbert Dollfuß ab 1922 die gesetzliche Basis für eine wirklich autonome Interessenvertretung mit dem demokratischen Element der Urwahl aller Bauern erarbeitet. Von 1927 bis 1934 war er auch Kammerdirektor.

Treibende Kraft zur Gründung der Landwirtschaftskammer

Das Leben des umstrittenen Politikers wird auch in der neuen „Menschen & Mächte“-Dokumentation des ORF „Engelbert Dollfuß – Diktator im Kanzleramt“ beleuchtet, die am 5. Oktober erstmals ausgestrahlt wurde. Georg Ransmayr zeichnet darin die damaligen Ereignisse auch durch historische Spielszenen nach. Neu aufgerollt wird der bis heute nicht restlos geklärte Juli-Putschversuch, bei dem mehrere Minister der Dollfuß-Regierung als Verschwörer oder Mitwisser eine Rolle gespielt haben.

Noch bis zum 12. Oktober kann die Dokumentation in der ORF-TV-thek nachgesehen werden.
tvthek.orf.at

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AUTOREva Riegler
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