Kürzlich hat die Tiroler Landesregierung eine Gefährdungsverordnung für Wolf 158MATK beschlossen. Dieser Verordnung liegt die Beurteilung des Verhaltens dieses Tieres durch das Fachkuratorium Wolf – Bär – Luchs vom 25. Juli 2022 zugrunde, welches die Entnahme des Wolfs 158MATK empfiehlt.
Erhebliche Gefahr für Weidetiere
Die Mitglieder des Fachkuratoriums stellten mehrheitlich fest, dass dem Wolf 158 MATK insgesamt 20 gerissene Schafe konkret und zusätzlich 17 Risse an landwirtschaftlichen Nutztieren wahrscheinlich zugeordnet werden können. Dieses Verhalten führt zu einer unmittelbaren, erheblichen Gefahr für Weidetiere. Beim Wolf 158MATK handelt es sich um jenen Problemwolf, der vorwiegend in den Gebieten Hegebezirk Vorderes Wipptal und Mittelgebirge Ost, Hegebezirk Unterinntal Süd für zahlreiche Risse sorgte. Laut Fachkuratorium handelt es sich um ein Problemtier, das nach den Vorgaben des Tiroler Jagdgesetzes endlich entnommen werden kann.
„Die FFH gibt die Möglichkeit, Problemtiere zu entnehmen, nun hat das Fachkuratorium entschieden, dass es sich um ein Problemtier handelt. Dennoch hat der WWF zwischenzeitlich angekündigt, gegen den Entnahmebescheid Einspruch zu erheben“, so Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler in einer ersten Stellungnahme.
Entnahmeempfehlung von Wolfspaar in Osttirol
Nach zahlreichen Rissen in Osttirol in den vergangenen Wochen hat das Fachkuratorium erneut Entnahmen von Wölfen empfohlen. Nun sollen der weibliche Wolf 121 FATK und der schon im Vorjahr freigegebene männliche Wolf 108 MATK folgen. Der männliche Wolf 108 MATK wurde im Jahr 2021 mehrfach in Tirol bei einem Rotwild-Riss in Neustift im Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land) sowie bei Nutztier-Rissen in Trins (Bezirk Innsbruck-Land), Hopfgarten in Defereggen, Außervillgraten und Assling (alle Bezirk Lienz) sowie in Kärnten nachgewiesen. Zuletzt nachgewiesen wurde das Tier am 14. Juli 2022 unweit der Lavanter Alm in Kärnten. Der zweite nachgewiesene Wolf 121 FATK ist ein weibliches Tier, das zuletzt am 6. Juli 2021 bei einem gerissenen Schaf im Kärntner Drautal bestätigt wurde. Beiden Großraubtieren konnten in weiterer Folge die Nutztier-Risse vom 24. Juli auf der Lavanter Alm mittels gentechnischer Analyse zugeordnet werden. Bei dem Ereignis wurden insgesamt 17 Schafe und eine Ziege getötet sowie drei Schafe verletzt. Auch ein elf Monate alter Ochse auf der Lavanter Alm wurde von Wölfen gerissen. Dabei handelt es sich um den ersten Fall in Tirol, bei dem ein fast einjähriges, rund 300 Kilogramm schweres Rind sehr wahrscheinlich von Großraubtieren gerissen wurde. Es wurden Proben zur weiteren Abklärung entnommen.
Koexistenz mit Wolf und Bär nicht möglich
Mittlerweile liegt der Abschussbescheid für das Wolfspaar in Osttirol vor. Darin ist festgehalten, dass in drei Jagdteilgebieten in den Gemeindegebieten von Lavant, Tristach und Nikolsdorf bis zum 31. Oktober 2022 zwei Wölfe entnommen werden dürfen. Der Bescheid wurde nunmehr den Jagdausübungsberechtigten und den Jagdschutzorganen in den betreffenden Jagdgebieten zugestellt und wurde gemäß den gesetzlichen Bestimmungen auf der Internetseite des Landes Tirol veröffentlicht.
„Die Koexistenz von Wolf und Bär im dichtest genutzten Alpenraum funktioniert nicht, deswegen wird ein rascheres und praktikableres Wolfsmanagement eine Koalitionsbedingung werden. Eine Koalitionsvereinbarung ohne eine konkrete Möglichkeit Problemtiere rasch zu entnehmen, wird es mit uns nicht geben“, erklärt Geisler.
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- Two Wolves (Canis Lupus) Near The Wall In The Leaves Bared Their: Adobe Stock