Eine Überlebenskünstlerin

Ältere Rotföhren sind schon von der Ferne an ihrer rötlich-braunen Rinde erkennbar.

Die Rotföhre ist 2022 zum „Baum des Jahres“ gekürt worden, wie das Kuratorium Wald bekannt gegeben hat.

Die Rotföhre (Pinus sylvestris), auch Weißkiefer oder Gemeine Kiefer genannt, kann bis zu 600 Jahre alt werden und dabei einen Stammdurchmesser von über einem Meter erreichen. Sie wächst auf sehr unterschiedlichen Standorten, moorig genauso wie trocken, felsig oder sandig. Obwohl die Rotföhre sehr konkurrenzschwach anderen Baumarten gegenüber ist, ist sie sehr robust und kommt mit extremen Bedingungen und Standorten gut zurecht. Dadurch, dass sie mit sehr wenig Wasser auskommt, besiedelt sie laut Kuratorium Wald auch Orte, die sonst baumfrei wären, wie Felsspalten. Angesichts des Klimawandels sei die Rotföhre besonders anpassungsfähig, gelte vielen Forstexperten sogar als wahre „Überlebenskünstlerin“. Freilich hat sie auch Grenzen. So wird es auch Standorte geben, wo sie verdrängt werden könnte. Das BFW nennt diesbezüglich etwa inneralpine, niederschlagsarme Trockentäler.

Nutzbaum

Die Rotföhre ist ein forstwirtschaftlich wichtiger Baum. Der Anteil der Weißkiefer am heimischen Wirtschaftswald beträgt laut Österreichischer Waldinventur ÖWI 2016/18 genau 4,8 Prozent und sie ist vor allem in Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, Kärnten, Tirol und Oberösterreich verbreitet. Früher wurde ihr Harz für die Herstellung von Terpentin genutzt, heute wird ihr Holz gerne in der Baubranche verwendet. Deshalb findet man sie nicht nur in ihren natürlichen Lebensräumen, sondern auch kultiviert.

Lebensraum

Die Rotföhre bietet vielen Insekten, Pilzen und Vögeln Lebensraum. Manche dieser Arten setzen der Pflanze zu, andere unterstützen sie. Bestimmte Pilzarten an den Wurzeln helfen dem Baum bei der Nährstoff- und Wasseraufnahme. Eine detaillierte Broschüre über die Baumart erscheint wie jedes Jahr zum „Internationalen Tag des Baumes“ am 25. April. Diese  ist neben anderen Infos zur Rotföhre über die Webseite des Kuratoriums Wald erhältlich.

www.kuratoriumwald.com/vorschau-2022

Webinar zur Rot- und Schwarzkiefer
Der diesjährige BFW-Praxistag am 18. Jänner widmet sich unter dem Titel „Die Zukunft der Kiefernarten“ den Baumarten Weiß- und Schwarzkiefer. Bei dem Gratis-Webinar per Zoom gehen folgende Experten auf die unterschiedlichsten Fragestellungen zu Standort, Genetik und Waldbau ein und stellen Ergebnisse aus Dauerversuchen vor:
• Ernst Leitgeb, Institut für Waldökologie und Boden des BFW, referiert über „DieRolle der Kiefern im Klimawandel“;
• Gernot Hoch, Institut für Waldschutz des BFW spricht über „Bekannte und neue Schädlinge an Kiefern“;
• Silvio Schüler, Institut für Waldwachstum, Waldbau und Genetik des BFW, informiert über „Kiefernbewirtschaftung als Hoffnungsträger und Problemfall: Alles eine Frage des Waldbaus?“
Infos/Anmeldung (unter „Veranstaltungen“) unter: https://www.bfw.gv.at/pressemeldungen/bfw-praxistag2022-kiefer

 

- Bildquellen -

  • Rotfoehre Foto Coilin Pixabay: Coilin - Pixabay
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AUTORRed. MS
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