Die Holzarbeit war in früherer Zeit eine mühsame und gefährliche Arbeit. Alles musste mit der Hand gearbeitet werden, denn Holzerntemaschinen und Forststraßen waren noch unbekannt. Darüber hinaus gab es viele unterschiedliche Werkzeuge, die von Region zu Region unterschiedlich genannt wurden. Nicht mehr viele können sich an die alten Begrifflichkeiten, wie zum Beispiel die „Stinglsäge“ oder die „Waldgeige“, heute auch bekannt als Bodensäge, erinnern. Wenn ein Baum umgeschnitten wurde, rief man weiters nicht „Baum fällt“, sondern es wurde im Dialekt eine kurze Melodie als Warnung gesungen – eine bereits vielerorts in Vergessenheit geratene Tradition.
Über die Waldarbeit von früher
Das Buch „Die Fachsprache der Holzarbeiter“ von Kurt Druckenthaner gibt viele Einblicke in die Forstarbeit von damals, besonders im Zusammenhang mit den Holzknechten im Salzkammergut. Außerdem erzählt der Autor über seine zahlreichen Erkundungsfahrten zu Alt-Oberösterreichern, die im 18. Jahrhundert in die rumänischen und ukrainischen Waldkarpaten ausgewandert sind, um eine moderne Forstwirtschaft einzurichten. Die Nachkommen dieser Waldarbeiter hat er mehrfach besucht und konnte bei ihnen viele alte Dialektwörter auffinden.
Der 1965 in Gmunden geborene Sohn eines Holzknechtes, Kurt Druckenthaner, ist Autor, Sprachforscher und Experte der Forstgeschichte. Viele Jahre forschte er zum Forstwesen des Salzkammergutes und der Waldkarpaten und legte nun seine Ergebnisse als umfangreiches Werk vor. Eine Leseempfehlung für jeden Waldarbeiter von heute.
Nähere Infos zum Buch:
Verlag: Plöchl Druck GmbH, ISBN: 978-3-902740-36-6, Preis: 57 Euro.
- Bildquellen -
- Holzknechte: Foto: Sammlung Franz Xaver Mannert