Kommentar von Peter Raggl,
Bauernbund-Direktor, Tirol
Einer der wenigen positiven Aspekte an der Corona-Krise ist, dass sehr viele Menschen den Stellenwert einer funktionierenden heimischen Landwirtschaft und den direkten Zusammenhang mit dem eigenen Wohlergehen entdeckt haben. Im Lockdown konnten Endverbraucher die direkten Zusammenhänge zwischen produzierender Landwirtschaft im Inland und gefüllten Lebensmittelregalen sehr leicht nachvollziehen. Man stelle sich vor, Entscheidungsträger unserer Republik hätten im Beisein von Medien am Wiener Flughafen nicht nur Mundschutzmasken aus Übersee entgegengenommen, sondern hätten auf Lebensmittelimportflüge aus dem Ausland warten müssen. Die Bilder von den leeren Supermarktregalen in anderen Ländern, die durch die Medien kursiert sind, haben wohl viele Österreicher zum Nachdenken angeregt. Vor allem zeigen uns die Entwicklungen der vergangenen Monate mittlerweile eindeutig, dass viele bereit sind, für die Absicherung der Lebensmittelproduktion im Inland zu handeln und ganz bewusste Kaufentscheidungen im Sinne der Regionalität und Nachhaltigkeit zu treffen. Ganz besonders erfreulich ist, dass die verpflichtende Herkunftskennzeichnung im Handel und bei Verarbeitern bereits mit 2021 gesetzlich verpflichtend wird und noch erfreulicher ist die Tatsache, dass sich immer mehr Gastronomen bereit erklären, eine freiwillige Herkunftskennzeichnung anzubieten. Damit kommen sie dem Wunsch der Endverbraucher nach, bewusst auswählen zu können, woher ihre Lebensmittel kommen. In Tirol startet nun die Fachgruppe der Gastronomen in der Wirtschaftskammer eine Kampagne zur freiwilligen Herkunftskennzeichnung. Eine sehr erfreuliche Entwicklung zum Wohle von uns allen.
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