Kostete vergangenes Jahr ein Kilogramm Stickstoff noch durchschnittlich 1 Euro, so sind es gegenwärtig 2,50 Euro. Der massive Kostenanstieg bei Düngemitteln sorgt bei den Bäuerinnen und Bauern für Unruhe. Gründe dafür sind eine gedrosselte Herstellung aufgrund rasant gestiegener Erdgaspreise, dazu kommen Logistikprobleme und die hohe Inflation. Zudem haben große Exporteure wie Russland, China und Ägypten rigide Ausfuhrbeschränkungen in die EU oder die USA verhängt.
Bauernbund-Präsident Georg Strasser dazu: „Für die Landwirte bedeutet die Preisexplosion bei Handelsdünger eine enorme Kostenbelastung. Besonders im Ackerbau sind wir auf den Zukauf von Dünger angewiesen. Sonst drohen je nach Kultur massiven Ernte- und Qualitätseinbußen.“
Wie hoch sind aktuell die Mehrkosten für die Bauern? Rund 200 Euro pro Hektar für übliche Stickstoff-Düngung gemäß sachgerechter Ausbringung, die LK Oberösterreich rechnet sogar mit Kostensteigerungen von knapp 400 Euro pro Hektar für Dünger, Saatgut, Energie etc. Wenige Wochen vor dem Frühjahrsanbau versuchen die Landwirte nun, mit dem Einkauf von geringeren Teilmengen zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihr Risiko zu streuen oder Düngemittel in Gemeinschaften einzukaufen. Wie sich die Situation in den nächsten Monaten weiterentwickelt, sei nur schwer vorhersehbar. Von einer Entspannung der Situation geht derzeit auch wegen der erneut eskalierenden Ukraine-Krise aber kaum jemand aus. Im Gegenteil.
Indes appelliert der oberste Bauernbündler im Land an alle Verarbeiter und Händler, die höheren Betriebsmittelkosten der Bauern auch in ihren jeweiligen Ein- und Verkaufspreisen für Agrarrohstoffe und Lebensmittel abzubilden.
2021 haben die Landwirte in Österreich laut AMA-Daten insgesamt knapp 490.000 Tonnen Dünger unterschiedlichster Pflanzennährstoffe angekauft.
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