Wer sich viel in der Natur aufhält oder in und mit der Natur arbeitet, der ist besonders gefährdet, von einer Zecke gebissen zu werden. Vor allem Landwirte sollten sich deshalb unbedingt einer FSME-Impfung unterziehen.
FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis und wird von Zecken übertragen. Der einzige wirksame Schutz gegen die Viruserkrankung ist die FSME-Impfung. Da Landwirte einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind, können sich Betriebsführer und deren Eltern, Geschwister und Kinder, wenn sie am Hof mitarbeiten, gratis einer Impfung unterziehen. Angeboten wird dieses Service von der Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen (SVS).
Die Impfsaison ist normalerweise von Februar bis April. Die heurige Impfaktion für Bauern wurde allerdings wegen der Corona-Restriktionen abgebrochen und auf unbestimmte Zeit verschoben. Sobald neue Impftermine feststehen, wird die SVS diese auf ihrer Homepage www.svs.at verlautbaren.
Experten zufolge sollte man sich unbedingt trotz der Corona-Pandemie einer FSME-Impfung unterziehen. „Die Zecke hält keinen Abstand“, betonte Dr. Ursula Kunze vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien in einer Online-Pressekonferenz zum Thema FSME-Impfung. Während man eine Corona-Infektion mit dem Einhalten von Sicherheitsabständen eindämmen könne, helfe gegen eine FSME-Infektion ausschließlich eine Impfung.
Renee Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbandes der Impfsotffhersteller (ÖVIH), präsentierte aktuelle Zahlen zur FSME-Impfung: Die Durchimpfungsrate betrug 2019 in Österreich 79 %. Diese Rate bleibt seit 20 Jahren stabil. Der ÖVIH-Erhebung zufolge schätzen 62 % der Österreicher FSME als eine schwere Erkrankung ein. Zwei von drei Österreichern hatten bereits einen Zeckenbiss. Ganz Österreich gilt als Risikogebiet – eine FSME-Impfung ist deshalb in jeder Region empfehlenswert.
Eva Zitz
- Bildquellen -
- FSME Faelle: Virologie MedUni Wien; Agrarfoto.com