Vorstandsdirektor Andreas Kolar, Generaldirektor Werner Steinecker, und Vorstandsdirektor Stefan Stallinger. (v.l.)

Ein Umsatzplus von immerhin 1,7 Prozent im schwierigen Geschäftsjahr 2019/2020 kann die Energie AG Oberösterreich verzeichnen. Insgesamt erwirtschaftete der Konzern 1,84 Milliarden Euro Umsatz. „Die Energie AG hat sich als sehr krisenfest erwiesen“, konstatiert Generaldirektor Werner Steinecker. Er hebt sichtlich zufrieden hervor: „Unserer öffentlichen Aufgabe, die Stromversorgung zu gewährleisten, sind wir untadelig nachgekommen.“

Das Geschäftsjahr im Überblick

Dennoch hatten COVID-19 und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft auch einen negativen Effekt auf das Ergebnis des oberösterreichischen Unternehmens. Gerade in den Sparten Strom und Gas kam es aufgrund des Lockdowns zu signifikanten Umsatzreduktionen.  Schon in den vergangenen Jahren waren die Stromgroßhandelspreise volatil. Die Corona-Krise verstärkte die Entwicklung nach unten, da ein Mehrbedarf bei den Haushalten die geringere Nachfrage im Bereich der Unternehmenskunden nicht ausgleichen konnte. Durch rasches Reagieren seitens des Managements und der großen Einsatzbereitschaft der Belegschaft konnten diese negativen Effekte jedoch in Grenzen gehalten werden. „Unsere pessimistische Einschätzung war, dass uns Corona 20 Millionen kostet. Tatsächlich sind es sieben Millionen geworden“, erklärt Steinecker.

Deutlich erhöht hat sich das Konzernergebnis. Es ist um 102 Prozent auf nunmehr 147,7 Millionen Euro gestiegen. Zum Vergleich im Vorjahr betrug es 73 Millionen Euro. Jedoch muss hier relativiert werden. Denn das Geschäftsergebnis 2018/2019 war durch zwei Sondereffekte (Wertminderung von Netzanlagen -109,3 Mio. Euro, Aufwertung des Vertriebs um 48,2 Mio. Euro) wesentlich beeinflusst worden.

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen fast 200 Millionen Euro. Der größte Anteil entfiel auf das Segment Netz (48,0 %) sowie auf das Segment Holding & Services (27,9 %), in dem der Smart Meter Rollout und der Ausbau des Lichtwellenleiternetzes enthalten sind.

Die Bonität des Energie AG Konzerns wurde im März 2020 durch Standard & Poor’s mit dem Gütesiegel „A mit stabilem Ausblick“ bestätigt. Damit hat die Energie AG mit einem weiterhin ungehinderten Zugang zu Finanz- und Kapitalmärkten eine gute Basis, ihre ambitionierten Investitionsziele für nachhaltige Projekte zu wirtschaftlich attraktiven Konditionen umzusetzen.

Green Deal erfordert enorme Investitionen

Die von der EU-Kommission präsentierten Eckpfeiler des „Green New Deals“ stellen die bis dato ambitioniertesten Zielwerte für die Einsparung von CO2 dar. Für viele Branchen insbesondere die Energiewirtschaft sind damit massive Anstrengungen verbunden. „Alleine die Investitionserfordernisse in die Stromaufbringung aus erneuerbaren Energieträgern (Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft) sind exorbitant und aus heutiger Sicht eigentlich nicht vorstellbar“, heißt es vom Konzern. Dennoch stehe die Energie AG zu dieser Verantwortung, die gute finanzwirtschaftliche Performance der letzten Jahre habe einiges an Spielraum für das Erreichen der ambitionierten Ziele geschaffen.

Mit großem Interesse werden in der Energie AG die Entwicklungen auf dem Gebiet von „Green Finance“ verfolgt. Diese könnten die zukünftige Konzernfinanzierung wesentlich beeinflussen. Derartige Finanzinstrumente könnten vor allem für innovative und nachhaltige Projekte in Anspruch genommen werden.

Unternehmenskennzahlen:

  • Konzernumsatz: EUR 1.843,7 Mio. (+1,7 %)
  • EBIT: EUR 147,7 Mio. (+102,3%)
  • Investitionen: EUR 197,2 Mio. (-7,5 %)
  • Cashflow aus dem operativen Bereich: EUR 185,8 Mio. (-6,4 %)

red.EH

- Bildquellen -

  • Gesamtvorstand Der Energie AG Oberösterreich: EnergieAG/Wakolbinger
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