Dieser Sommer ist schon jetzt von Naturkatastrophen gezeichnet. Extreme Hitze, Hagelstürme, Überschwemmungen, Murenabgänge etc. – viele Gebiete in Österreich hat es schlimm getroffen. „Diese Extremereignisse zeigen uns klar, dass der Klimawandel auch in Österreich angekommen ist. Es ist ein Auftrag an uns, aktiv etwas zu unternehmen. Angefangen von der Reduktion des Bodenverbrauchs, weiteren Investitionen in Hochwasserschutzanlagen bis hin zur Änderung unseres Verhaltens. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz haben wir bereits einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität gesetzt. Bis 2030 soll der Strom in Österreich komplett aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Damit haben wir einen Meilenstein für mehr Klimaschutz und einen geringeren CO2-Ausstoß gesetzt“, sagt der Tiroler Bauernbund-Abgeordnete und Forum-Land-Obmann Hermann Gahr.

Um gefährdete Gebiete zu schützen, investiert der Bund jährlich rund 200 Millionen Euro in Hochwasserschutz und Wildbachverbauung. Rund 20 Prozent der Gebäude in Österreich stehen in Gefahrenzonen. Ein zusätzliches Problem hier ist der fortschreitende Bodenverbrauch. Bis zum Jahr 2020 wurden in Österreich 5.768 km² produktive Böden versiegelt. Das sind sieben Prozent der Landesfläche. Umgerechnet heißt das, pro Minute werden ca. 37,44 m² Boden verbaut.

„Der Boden ist unser kostbarstes Gut und unsere Lebensgrundlage. Wir brauchen einen sorgsameren Umgang mit dem Boden. Deswegen müssen wir Grünland besser schützen. Vielen ist das bereits seit Jahren bewusst, doch es wird Zeit, dass wir endlich vom Reden ins Tun kommen. Lippenbekenntnisse sind zu wenig, jetzt müssen Taten und Vorgaben folgen“, betont der Tiroler Abgeordnete. „Durch das Versiegeln des Bodens dezimieren wir die Artenvielfalt und gefährden unsere Ernährungssicherheit. Das zeigt auch klar eine Studie der AGES. Demnach werden wir in den nächsten Jahrzehnten die Hauptanbaugebiete bis zu 50 Prozent der Produktion einbüßen. Bis 2060 droht eine Unterversorgung etwa bei Getreide, Mais oder Kartoffeln. Das können und müssen wir unbedingt verhindern“, so Gahr weiter. Wie wir jetzt klar sehen, geht mit dem Verlust des Bodens nicht nur die Artenvielfalt verloren, sondern auch die Naturphänomene steigen von Jahr zu Jahr. Regenwasser kann nur sehr schlecht versickern, somit können die Grundwasservorräte nicht aufgefüllt werden. Stattdessen kommt es immer öfter zu Überschwemmungen, Hangrutschungen, Murenabgänge und Dürreperioden werden länger. Die Bundesregierung hat sich im Regierungsprogramm klar zu umfassenden Maß-
nahmen zum Schutz von gesunden Böden und einer zukunftsfähigen Raumplanung bekannt. Das bekennende Ziel ist, auf einen Bodenverbrauch von 2,4 Hektar pro Tag zu kommen.

„Deswegen müssen wir wertvollen landwirtschaftlichen Boden schützen. Bauverbote für gewisse Flächen und Gebiete werden hier wohl notwendig sein. Für die Umwelt, unsere Lebensmittelsicherheit und natürlich für die nächsten Generationen. Das Gebot der Stunde ist daher, die Zersiedelung zu stoppen, Altbestand und Leerstand wieder zu beleben und auf Renaturalisierungsmaßnahmen zu setzen“, so Gahr.

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AUTORred. EA
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