Anlässlich des “International Ragweed Day” am 23. Juni wies die Boku Wien darauf hin, dass die Population der Allergiepflanze Ambrosia artemisiifolia (Ragweed) durch eine sehr einfache und kostengünstige Anpassung der Schnittregimes an den Straßenrändern dezimiert werden könnte.
Ragweed ist eine invasive Pflanze, die schwere Allergien verursacht und die Ernteerträge weltweit verringert. Straßenränder sind ein wichtiges Sprungbrett für ihre Ausbreitung – die Vermehrung der Population wird durch ein unzureichendes Straßenmanagement in Europa sogar begünstigt. Unterstützt von einer EU-COST-Aktion hat sich daher ein internationales Team aus Demografen, Ökologen und Unkrautforschern zusammengeschlossen, um Mähregimes zu finden, die das Wachstum der Ambrosia-Populationen in Europa reduzieren könnten.
Das Team um Gerhard Karrer (Boku) und Suzanne Lommen (Universität Fribourg) stellte fest, dass ein korrektes Timing der Mähaktivitäten an Straßenrändern unerlässlich ist. Ein Schnitt im August, kurz vor der weiblichen Blüte, sollte in allen Mähregimes enthalten sein, die auf die Reduzierung der Population abzielen. So ist ein erster Schnitt im August, gefolgt von einem zweiten Schnitt im September, am effektivsten für die Eindämmung von Ragweed – während gleichzeitig die Kosten im Vergleich zum traditionellen Schnittregime (zwei oder drei Schnitte pro Jahr) gleich oder sogar niedriger sind. Straßeninstandhaltungsdienste könnten also durch ein angepasstes Timing ihrer Mähaktivitäten dazu beitragen, die weitere Ambrosia-Ausbreitung aufzuhalten, heißt es in einem Beitrag des Wissenschaftsteams, das in der Zeitschrift “Neobiota” publiziert wurde. AIZ
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