Konsumenten bevorzugen beim Einkauf Biolebensmittel aus Österreich, das zeigen Untersuchungen der LK Niederösterreich. Auch die Rollierende Agrarmarktanalyse der AMA-Marketing (RollAMA) stellte Bio kürzlich wieder ein gutes Zeugnis aus. Demnach wuchs das Segment im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) 2024 mengenmäßig auf nunmehr 13 Prozent. Wertmäßig blieb der Anteil mit 11,4 Prozent zumindest konstant.
Die heimische Biolandwirtschaft dürfte davon aber nur bedingt profitieren, wie der diese Woche von der LK Niederösterreich veröffentlichte Regionalitäts-Check „Bio-Lebensmittel im Supermarktregal“ zeigt.
Alles andere als regional
Demnach stammen nur 34 von 71 untersuchten Lebensmitteln in hiesigen LEH-Filialen nachweislich aus Österreich. Das entspricht einem Anteil von gerade einmal 48 Prozent. Konkret wurden Bioprodukte aus zwölf unterschiedlichen Kategorien analysiert, darunter Teigwaren, Linsen, Honig, Apfelsaft sowie Frisch- und Sauergemüse. Allesamt also Produkte, die auch aus Österreich bezogen werden könnten. LK-Angaben zufolge sei besonders bedenklich, „dass selbst Bio-Marken der heimischen Supermärkte keine österreichische Herkunft garantieren“. Die Untersuchung erfolgte in Filialen der großen Lebensmittelhändler in Österreich. Bei jedem Produkt wurde geprüft, ob es mit dem rot-weiß-roten AMA-Biosiegel gekennzeichnet ist, aus welchem Land die landwirtschaftlichen Rohstoffe stammen und ob die Herkunft klar und transparent erkennbar ist.
Nur Bruchteil mit AMA-Biosiegel
Ohne einen genauen Blick auf das Etikett zu werfen, sei für Konsumenten die Herkunft allerdings oft schwer nachvollziehbar, teilt man mit. Von den untersuchten Bioprodukten aus nachweislich österreichischer Produktion waren lediglich 41 Prozent mit dem rot-weiß-roten AMA-Biosiegel versehen, welches bekanntlich heimischen Ursprung garantiert.
Eindeutige Kennzeichnung soll es richten
„Um Transparenz für die Konsumenten zu schaffen und faire Bedingungen für unsere Biobauern zu gewährleisten, ist eine eindeutige Herkunftskennzeichnung unbedingt notwendig“, fordert LK-Vizepräsidentin Andrea Wagner. Walter Klingenbrunner, Obmann von Bio Austria NÖ und Wien, unterstreicht indes die Bedeutung des Griffs zum heimischen Bioprodukt: „Wer sich für Bio aus Österreich entscheidet, untersützt nicht nur eine umweltfreundliche Landwirtschaft, sondern auch die Zukunft unserer heimischen Höfe und der ländlichen Regionen.“
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