Bio-Importe lösen oft keine Probleme, sondern schaffen neue

Bürgerinitiative oekoreich übt heftige Kritik an „Bio Billa“-Programm des REWE-Konzerns, das nachweislich auch auf Importe aus EU-Drittstaaten setzt

Billig-Bio-Importe, wie etwa weit gereiste Bio-Gurken, lösen keine Probleme, sondern schaffen viele neue. FOTO: mates-adobe.stock.com

Der Trend zum bewussten Konsum ist durch Corona noch verstärkt worden, sowohl biologische auch als regionale Lebensmittel verzeichnen starke Umsatzzuwächse. Davon wollen jetzt offenbar auch die Handelskonzerne im großen Stil profitieren und bauen ihr diesbezügliches Angebot massiv aus. Dass dabei nicht alles immer in die ökologische Richtung läuft, kritisiert die Bürgerinitiative oekoreich am Beispiel der Linie „Bio Billa“ des REWE-Konzerns.

Demnach stammen etwa die von BILLA angebotenen Bio-Gurken aus der spanischen Provinz Almeira, einer Region, wo eklatanter Wassermangel und Arbeitsausbeutung dokumentiert sind. Auch die Eier für die Bio-Dinkelwaffeln stammen nachweislich nicht aus Österreich. Und beim „Waldhonig“ könnte es sogar sein, dass er aus China stammt, immerhin findet sich nur die vage Angabe auf der Packung, dass er aus außereuropäischer Landwirtschaft kommt.

„Solche Billig-Bio-Importe lösen keine Probleme, sondern schaffen viele neue. Sowohl hier bei uns in Österreich, wo der Niedergang der kleinstrukturierten Landwirtschaft dadurch angeheizt wird, als auch in den Ländern, in denen die Lebensmittel stattdessen erzeugt werden. Die einzigen, die wirklich davon profitieren, sind die Handelskonzerne, die mit diesem neuen Bio-Schmäh glauben, ihr grünes Image aufpolieren zu können. Doch die Konsumenten durchschauen diese Praktiken und wir als ihre Vertreter zeigen sie ab sofort konsequent auf“ so Sebastian Bohrn Mena, Bundeskoordinator von oekoreich, der Nachfolge-Initiative des kürzlich erfolgreich beendeten Tierschutzvolksbegehrens.

 

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AUTORonline: SN
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