Aus welchem Grund sind Sie ursprünglich in die Gemeindepolitik gegangen?
LECHLEITNER: Damals hatte ich noch keine Erfahrung in der Kommunalpolitik. Der damalige Ortsbauernobmann hat mich gefragt und ich habe nach längerer Überlegung und zugegebenermaßen auch durch die Überzeugungsarbeit des Obmannes „Ja“ gesagt.
Es ist mir gelungen, Fuß zu fassen und mich im Gemeinderat und allem, was dazugehört, einzubringen. Somit konnte ich aktiv an der Entwicklung unseres Dorfes mitwirken. Ich bin sehr gerne unter Menschen, höre ihnen zu und bin für ihre Anliegen da.
Sie haben eine Zeit lang pausiert. Wieso haben Sie sich jetzt dazu entschlossen, wieder in die Gemeindepolitik einzusteigen?
LECHLEITNER: Die „politische Pause“ hatte persönliche Gründe. Nach der Weichenstellung im Herbst auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb habe ich mich dazu entschlossen, mich wieder politisch in unserem Dorf zu engagieren. Interessiert hat es mich immer.
Welche Ziele setzen Sie sich in der kommenden Periode für Ihre Gemeinde?
LECHLEITNER: Gerade begonnene Projekte wie das Bildungszentrum sind fortzuführen. Dabei ergibt sich die Nachnutzung der freigewordenen Räumlichkeiten. Wir möchten Freizeitplätze für Kinder, Jugend und Familie erhalten bzw. schaffen. Unseren Dorfbewohnern/-innen möchten wir die Möglichkeit bieten, sich bis ins hohe Alter wohlzufühlen. Daher werden wir auch betreubares Wohnen weiter forcieren.
Kinderbetreuung gewinnt immer mehr an Bedeutung und deshalb möchten wir diese weiter ausbauen. Wir werden uns für einen ressourcenschonenden Umgang mit Grund und Boden einsetzen, um Wenns enkeltauglich zu erhalten. Weiters wollen wir an der Digitalisierung dran bleiben.
Die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus, die Wirtschaft nicht zu vergessen, gilt es weiter auszubauen. Dabei soll die Gemeindeführung ein wichtiges Bindeglied sein. Die Unterstützung von Land- und Almwirtschaft liegt uns besonders am Herzen. Wir sind davon überzeugt, dass im neuen Gemeinderat, in den gut funktionierenden Vereinen und Institutionen von Wenns, aber auch in Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Potenzial steckt, das gemeinsam genutzt werden kann.
Als Bürgermeisterin sehe ich mich als Bindeglied zwischen Verwaltung und den politischen Gremien. Eine gute Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden ist mir ebenfalls wichtig.
Was würden Sie (bäuerlichen) Neueinsteigerinnen und Neueinsteigern in die Gemeindepolitik raten?
LECHLEITNER: Man darf nicht glauben, alles neu erfinden zu müssen bzw. zu können. Vieles ist vorgegeben. Sich Rat bei erfahrenen (vielleicht auch ausgeschiedenen) Gemeinderäten zu holen, ist keine Schande. Dennoch sollte man „unbelastet“ neue Ideen, Anregungen usw. einbringen.
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