Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig Regionalität und Nahversorgung durch die bäuerlichen Betriebe ist. Der Trend hin zu regionalen Lebensmitteln hat sich seither verstärkt, die Konsumenten haben die Landwirtschaft als systemrelevant schätzen gelernt. Niederösterreichs Bäuerinnen und Bauern haben bewiesen, dass sie auch in schwierigen Zeiten verlässliche Lieferanten von sicheren Produkten sind.
Regionales Einkaufsverhalten hat positive Effekte fürs Land
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) hat in einer neuen Studie die Wertschöpfungskette „Agrargüter und Lebensmittel“ untersucht. Das Ergebnis belegt, dass sich ein vermehrter Einkauf von heimischen Lebensmitteln positiv auf die Arbeitsplatzsituation auswirkt. Auch zeigt es einmal mehr auf, dass dadurch die örtliche Wirtschaftsleistung gestärkt wird.
Der Präsident der LK Niederösterreich, Johannes Schmuckenschlager, nennt dazu konkrete Zahlen: „Monatlich fünf Euro pro Haushalt in regionale Lebensmittel investiert, sorgt allein in Niederösterreich für rund 770 zusätzliche Arbeitsplätze.“ Hochgerechnet würde das österreichweit 4.340 zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten, wenn pro Monat und Haushalt um 1,4 Prozent mehr heimische Agrarrohstoffe und Lebensmittel gekauft würden und gleichzeitig die Importe sinken.
„Der bewusste Konsum regionaler Produkte sichert die eigenständige, lückenlose Eigenversorgung mit Lebensmitteln und Rohstoffen und schafft – unabhängig von Krisenzeiten – viele Jobs in unseren Regionen“, betonte Schmuckenschlager. Ein zentraler Hebel dafür sei aber eine klare Herkunftskennzeichnung, der die Konsumenten vertrauen können. Daher unterstützt die LK-NÖ die Initiative „Das isst Österreich“, um Herkunfts- und Qualitätszeichen wie das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel oder das Qualitätszeichen „Gutes vom Bauernhof“ noch bekannter zu machen. Schmuckenschlager: „Unsere Konsumenten sind unsere Partner und haben es mit jedem Griff ins Regal selbst in der Hand, wo ihre Lebensmittel produziert werden.“ Diese Botschaft tragen die Bäuerinnen und Bauern in der Woche der Landwirtschaft in den Bezirken – und darüber hinaus bei den Aktionstagen vor den Supermärkten – nach außen.
Der Obmann des Netzwerks Kulinarik Österreich, Gerhard Zinner, erklärte zur Initiative ‚Das isst Österreich‘, ihm sei wichtig, damit “zu transportieren wie Lebensmittel erzeugt werden, wer dahinter steht und wo diese gekauft werden können”.
Die Bezirksbäuerin von Tullnerfeld, Eva Hagl-Lechner, sagte, als Bäuerin “liegt es mir am Herzen, möglichst vielen den Nutzen heimischer Lebensmittel bewusst zu machen”. So informieren die Seminarbäuerinnen auch an Aktionstagen darüber, was heimische Qualität ausmacht und geben Tipps, worauf man beim Einkauf achten sollte.
- Bildquellen -
- 11 01 40 20 NO: LK-NÖ/Georg Pomassl