Beim Einkauf an heimische Gärtnereien denken

Die Gärtnereien und Zierpflanzenproduzenten in Österreich blicken auf ein Frühjahr zurück, wie es wohl einzigartig ist: Durch die Corona-Krise und den Stopp der Großabnehmer, Gartenfachmärkte und Floristen kam es zu einem enormen Rückstau bei der gesamten Produktionskette.

Corona-Krise traf den Zierpflanzenbau in ganz Österreich schwer – Ulli Jezik-Osterbauer betont: "Nach den Lockerungen ist heimisch kaufen mehr denn je gefragt"

„Der österreichische Gartenbau war gezwungen, einen überwiegenden Teil der Pflänzchen, Frühjahrsblüher und Schnittblumen zu vernichten, der Verkauf kam zum Erliegen. Gerade für die Blumenproduzenten, die mit ihren Erzeugnissen unseren Alltag verschönern und Inbegriff des Aufblühens im Frühling sind, ist die Misere schmerzhaft“, zeigt sich Ulli Jezik-Osterbauer, Präsidentin des Bundesverbands der Österreichischen Gärtner, bestürzt.

Jezik: „Nie dagewesene Situation muss uns zum Zusammenhalt bringen“

Die erste Staffel an Frühlingsblühern wurde produziert, konnte dann aber aufgrund des Ausbleibens der Abnehmer nicht abgesetzt werden. „Auch ein Ab-Hof Verkauf war bei 16,5 Millionen in Österreich produzierter Stiefmütterchen und Primeln nicht bzw. nur eingeschränkt möglich“, erklärt Ulli Jezik-Osterbauer. „Viele Kunden hatten Angst vor einer Ansteckung und durch den Ausfall vieler Feierlichkeiten und dem Absatz bei Tourismusbetrieben spitzte sich die Lage zu.“ Derzeit wird die zweite Staffel an Blühern für den Sommer produziert, in den Gärtnereien herrscht Hochbetrieb. Die Schnittblumenproduktion läuft ungehindert, „auch wenn wir leider viele unserer wunderbaren Schnittblumen nicht ausliefern konnten. Ein Stopp der produktion und ein Umstellen auf Kurzarbeit ist nicht möglich, da zum Beispiel eine Rosenanlage auf fünf Jahre ausgerichtet ist und ständiger Betreuung bedarf“, erläutert Jezik-Osterbauer. „Diese Situation ist noch nie da gewesen und muss uns nun in vielerlei Hinsicht zum Zusammenhalt bewegen, zwischen Produktion, Handel und Konsumenten“, fordert die Präsidentin.

Heimisch kaufen von Handel und Konsumenten für unseren Gartenbau

„Von Seiten des Bundesverbands der Österreichischen Gärtner appellieren wir, dass der Handel heimischen Produzenten von Blumen den Vortritt gibt, um unserer Familienbetriebe in Österreich zu unterstützen. Auch die Konsumentinnen und Konsumenten sind aufgerufen, unseren Gärtnereien den Vorzug zu geben: Heimisch kaufen bedeutet beste Qualität, ganz besonders, wenn es jetzt um ein Aufblühen Österreichs über den Sommer geht!“, so Ulli Jezik-Osterbauer abschließend. (A.R.)

 

- Bildquellen -

  • Wiener Zierpflanzenbau: Bundesverband der Österreichischen Gärtner
- Werbung -
Vorheriger ArtikelAgrar-Terminmarkt 20. April 2020 – Grundstimmung stabil
Nächster ArtikelKöstinger denkt über Grenzöffnungen für deutsche Urlauber nach