Bayer profitiert im ersten Quartal seines Agrargeschäfts von Vorratskäufen

In den ersten drei Monaten des Jahres wurde mit Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften 9,8% mehr umgesetzt. FOTO: agrarfoto.com

Die COVID-19-Pandemie hat zum ersten Quartalsergebnis des Agrargeschäfts 2020 der Bayer AG, nach einer erhöhten Nachfrage und teilweiser Bevorratung mit einigen Produkten, zum währungs- und portfoliobereinigten (wpb.) Umsatzanstieg von 5,7% auf 6,8 Mrd. Euro beigetragen. So wurden in den ersten drei Monaten des Jahres mit Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften 9,8% mehr umgesetzt, wobei in Europa/Nahost/Afrika eine vorgezogene Nachfrage herrschte, in Nordamerika die erwartete Anbaufläche deutlich ausgeweitet und auch in Lateinamerika, insbesondere in Brasilien und Mexiko, der Absatz deutlich gesteigert wurde.

Besonders kräftig wuchs laut dem Unternehmen der Umsatz von Insektiziden (+15,4%) und Fungiziden (+14%). Bei den Insektiziden machten sich vor allem in Nordamerika und in der Region Europa/Nahost/Afrika ein guter Start in die jeweilige Saison sowie zeitlich vorgezogene Käufe bemerkbar. Bei den Fungiziden entwickelte sich das Geschäft in Europa/Nahost/Afrika positiv gegenüber einem schwachen Vorjahr, in Nordamerika konnten Volumensteigerungen in den USA erzielt werden, und in Lateinamerika wirkte sich die Markteinführung eines Fungizides in Brasilien im Vorjahr positiv auf den Absatz aus. Der prozentual deutlichste Rückgang war laut dem Unternehmen bei Gemüsesaatgut (-13,5%) zu verzeichnen – insbesondere in Nordamerika durch Nachfrageverschiebungen in das Vorquartal und den Einfluss von COVID-19. Bei Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften (-7,6%) konnten Rückgänge in Nordamerika, unter anderem aufgrund reduzierter Absatzpreise, durch starke Anstiege in Lateinamerika nicht vollständig ausgeglichen werden.

Glyphosat: Rund 52.500 Klagen bisher eingegangen

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) erhöhte sich in der Agrarsparte des Bayer-Konzerns um 13,5% auf 2,6 Mrd. Euro. Der Anstieg sei im Wesentlichen auf die wegen COVID-19 vorgezogene Nachfrage, Mengenausweitungen in allen Regionen und Kostensynergien aus der voranschreitenden Integration des erworbenen Geschäfts zurückzuführen, erklärte das Unternehmen.

Seit der Übernahme von Monsanto und der umstrittenen glyphosatbasierten Roundup-Produkte gingen bis zum 14. April 2020 rund 52.500 Klagen gegen Bayer ein. “Diese Zahl sagt nichts über die Begründetheit der geltend gemachten Ansprüche aus. Bayer beteiligt sich weiterhin konstruktiv an der Mediation und hat dabei Fortschritte erzielt, bis der Ausbruch von COVID-19 und die globale Pandemie das Mediationsverfahren erheblich verlangsamt haben”, erklärte Vorstandsvorsitzender Werner Baumann. Das Unternehmen werde weiterhin eine Lösung nur dann in Betracht ziehen, wenn sie wirtschaftlich sinnvoll und so strukturiert ist, dass zukünftige Fälle effizient zu einem Abschluss gebracht werden könnten, so Baumann. Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Rezession und teils erheblichen Liquiditätsherausforderungen gelte dies mehr denn je.

Bezüglich des Jahresausblicks geht Bayer nach dem positiven Start davon aus, dass das Geschäftsjahr 2020 auch im weiteren Verlauf durch die COVID-19-Pandemie beeinflusst werden wird. “Eine verlässliche Bewertung positiver wie auch negativer Effekte wird erst im weiteren Jahresverlauf möglich sein”, so Baumann.

AIZ

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