Unsere Maßnahmen wirken, das belegen die aktuellen Daten. Und Zahlen lügen nicht“, so Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner am vergangenen Montag in einem Pressegespräch zum Thema Bodenressourcen in Oberösterreich. Den Boden zu schützen, aber gleichzeitig auch „eine positive Weiterentwicklung“ des Landes zu ermöglichen, sei das Ziel jener Bestrebungen, die im OÖ. Raumordnungsgesetz und der OÖ. Raumordnungsstrategie manifestiert sind.
Quelle: Land OÖ
Dritte regionale Grünzone kurz vor der Verordnung
Derzeit geht die dritte regionale Grünzone (siehe Infokasten rechts) in Umsetzung. Sie umfasst den Raum Wels-Grieskirchen. Dort sei der Siedlungsdruck besonders groß und damit „die Gefahr, dass alles zusammenwächst“, so Achleitner. Etwa 33.000 Hektar Grünland werden damit vor der Umwidmung in Bauland geschützt, knapp 17.000 Hektar davon sind Ackerland. Der als regionale Grünzone vorgesehene Bereich macht in etwa die Hälfte der Gesamtfläche der Region Wels-Grieskirchen aus. Diese lässt sich zwar nicht an Bezirksgrenzen festmachen, betrifft aber im Wesentlichen die Bezirke Wels-Land, Grieskirchen und Linz-Land. In Summe sind es 38 Gemeinden. „Die ersten Runden mit den Gemeinden sind gemacht, die Verordnung wird noch vor Sommer erfolgen“, so Achleitner.
“Unsere Maßnahmen zeigen bereits Wirkung, das belegen die Zahlen. Und Zahlen lügen nicht.” Markus Achleitner
Bereits rechtskräftig sind die beiden regionalen Grünzonen Eferding und Linz-Umland. Erstere umfasst zwölf Gemeinden und schützt 10.000 Hektar Grünland, in Linz-Umland sind es 17 Gemeinden und 22.414 Hektar. „Sobald die dritte regionale Grünzone umgesetzt ist, haben wir in Oberösterreich mehr als 65.000 Hektar im Grünraumprogramm und damit mehr geschütztes Grünland als gewidmetes Bauland“, so Achleitner, und fügt gleich hinzu: „Das ist ein Meilenstein. Vor fünf Jahren wäre das noch undenkbar gewesen.“
Das Grünraumprogramm wird weiter fortgesetzt, die Vorbereitungen zum Erarbeiten der nächsten Zonen laufen bereits. Diese werden in den Regionen Ried – mit 23 Gemeinden – und Gmunden – mit 27 Gemeinden – entstehen.

Die Landwirtschaft und ihrer Produktion schützen
Mit den regionalen Grünzonen setzt das Land sowohl die Ziele der OÖ Raumordnungs-Strategie, als auch jene der Österreichischen Bodenstrategie vom Februar 2024 um. „Die landwirtschaftiche Nutzung ist dezidiert ausgeschlossen von der regionalen Grünzone. Die Landwirtschaft beziehungsweise Produktion soll ja ermöglicht und geschützt werden“, betont Michael Resch von der Abteilung Raumordnung. Das betreffe auch das Errichten von Ställen und Gebäuden oder Auszugshäusern, so Resch.
Die auf Basis des digitalen Flächenwidmungsplanes ermittelten Zahlen (siehe Gra-
fiken links) zeigten laut Achleitner die eingangs erwähnte Wirkung: „Im Vergleich zu 2021 beträgt der Rückgang der jährlichen Neuwidmungen rund 60 Prozent. Auch der Zuwachs an neuen Verkehrsflächen ist rückläufig, von 2021 auf 2024 um mehr als 75 Prozent.“
Ebenso zurückgegangen sind Oberösterreichs Bauland-Reserven, also gewidmetes, jedoch unbebautes Bauland. 10.576 Hektar seien es per Jänner 2025. Im Jahr 2001 sei dieser Wert noch bei rund 19.000 Hektar gelegen. „Ein gewisser Anteil von Bauland-Reserven ist aber nötig, sonst werden die Preise zu hoch“, so Achleitner.
Mit den mittlerweile seit drei Jahren existierenden Daten – die Österreichische Raumordnungskonferenz habe nach derselben Methode in ganz Österreich ermittelt – sei eine „Versachlichung der Debatte“ gelungen, so Landesrat Achleitner.
Was sind regionale Grünzonen?Das sind Bereiche, die zum Erhalt eines regionalen Grün- und Freiraumnetzes vor einer Umwidmung in Bauland geschützt sind. Damit kann über lokale Festlegungen hinaus ein Freiraum erhalten werden, mit dem aus Sicht des Naturschutzes wertvolle Grünstrukturen und zusammenhängende Waldgebiete und damit auch potenzielle überregionale Wanderkorridore für Wildtiere erhalten bleiben. In Bereichen mit bandartigen Siedlungsstrukturen (wie zum Beispiel entlang der B1) soll das Netz an baulich unvorbelasteten Gebieten zur Siedlungsgliederung erhalten bleiben. Nicht zuletzt sollen damit auch überörtlich relevante Kaltluftströme mit besonderer Bedeutung für die städtischen Überwärmungsgebiete erhalten bleiben.
- Bildquellen -
- Bildschirmfoto 2025 04 08 Um 15.50.35: Land OÖ
- 4 Achleitner Resch Land OOE Spenlingwimmer (002): Land OÖ/Spenlingwimmer
- Grafik Regionale Grünzonen In OÖ Page 0001: Land OÖ