Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Weil diese Redensart auch in der Landwirtschaft gilt, haben Bildungsverantwortliche der Landwirtschaftskammern und weitblickende Bauernfunktionäre bereits vor 30 Jahren die Arbeitsgemeinschaft der Meister gegründet. Im Rahmen einer Jubiläumsfeier am Hefterhof in Salzburg stand die bisherige Erfolgsgeschichte der Organisation im Mittelpunkt.
Arge Meister-Bundesobmann Andreas Ehrenbrandtner konnte dazu eine Reihe von Ehrengästen begrüßen, allen voran LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger, Sektionschef im Landwirtschaftsministerium Johannes Fankhauser, Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger sowie Salzburgs Agrarlandesrat Sepp Schwaiger. Die Arge Meister vertritt heute die Interessen von 35.000 Meisterinnen und Meistern aus 15 verschiedenen Sparten der Land- und Forstwirtschaft, bietet Bildungsveranstaltungen an und betreibt auch Imagepflege.
Ehrenbrandtner: „Die Meisterprüfung bringt den Meisterbonus“
Für Obmann Ehrenbrandtner war die bundesweite Vereinheitlichung der Meisterausbildung einer der wichtigen Meilensteine der Arge Meister. Auch die Verankerung des Meisterbonus in der Hofübernehmerförderung war ein wichtiger Erfolg, der den Stellenwert der Meisterausbildung unterstreicht. Ehrenbrandtner betonte, dass es die Meisterausbildung ermögliche, „die höchstqualifizierten Praktiker für die heimische Land- und Forstwirtschaft“ darzustellen. Im Rahmen der Arge diskutiere man die entscheidenden Zukunftsthemen der Branche. Mit ihrer spartenübergreifenden Aufstellung fördere die Arge das gegenseitige Verständnis, neue Ideen und die Umsetzung gemeinsamer Interessen, so der Bundesobmann.
Moosbrugger: Professionalität und Unternehmertum
Für LK Österreich-Präsident Moosbrugger stehen Meisterinnen und Meister „in entscheidendem Maße für Professionalität und bäuerliches Unternehmertum“. Der hohe Ausbildungsgrad sei auch für die Akzeptanz der Bevölkerung etwas ganz Wichtiges. Und diese Wertschätzung sei wiederum für Wertschöpfung und somit den Erfolg auf den Märkten unverzichtbar.
Fankhauser: Meisterbetriebe sind wichtige Inspirationsquellen
Über die Herausforderungen und Chancen der österreichischen Landwirtschaft berichtete Sektionschef Fankhauser. In der Land- und Forstwirtschaft zu arbeiten, erfordere neben Leidenschaft und Verantwortungsbewusstsein auch umfangreiches Wissen. Die hochqualitative Meisterausbildung stelle somit für Weiterentwicklungen eine optimale Basis dar. Darüber hinaus seien Meisterbetriebe auch oft Leitbetriebe und damit wertvolle Inspirationsquellen für andere. Diesem Stellenwert habe man auch in der nationalen Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) Rechnung getragen. Fankhauser nannte dazu die Erhöhung des Meisterbonus in der Niederlassungsprämie sowie Stärkungen im Investitionsbereich.
Gemeinsame Vorteile für Bäuerinnen und Bauern
Bundesbäuerin Neumann-Hartberger legte dar, dass auch die Bäuerinnen in entscheidendem Maße von dem nachweislich gestiegenen Bildungsniveau profitieren. Weiters betonte sie, wie wichtig die Vernetzung der Arge Bäuerinnen mit der Arge Meister ist und welche gemeinsamen Vorteile daraus gezogen werden können.
Über die Beweggründe für die Einrichtung und weitere wichtige Meilensteine der Arge Meister berichteten Gründungsinitiator Rudolf Planton, die erste Bundesobfrau Daniela Fabianek und der frühere Arge Meister Salzburg-Geschäftsführer Rainer Höllrigl. Einen Einblick in die Geschichte ihrer Meisterbetriebe boten wiederum Andreas und Robert Hofer, die sich als Joglbauern in Obertrum einen Namen gemacht haben, sowie Christina Bauer aus Göriach, die unter dem Slogan „Backen mit Christina“ auf Social Media bekannt geworden ist.
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- 220516 Foto2 Arge Meister W: ARGE Meister/Armin Djuhic
- 220516 Foto1 Arge Meister W: ARGE Meister/Armin Djuhic