Bei der Zuchtrinderversteigerung vom 20. August war der Auftrieb wie erwartet deutlich kleiner als zuletzt. Im Vorfeld der Versteigerung wurden alle Verkäufer informiert, dass Exportankäufe für die Türkei aufgrund der massiven Abwertung der türkischen Lira sowie des temporären Transportverbos nicht stattfinden können. Daraufhin hat ein Großteil der Verkäufer entschieden, ihre angemeldeten Tiere nicht aufzutreiben. Durch das Ausbleiben der kleinträchtigen Kalbinnen war auch die Nachfrage nach Zuchtkälbern durch die Aufzuchtbetriebe stark rückläufig. Am besten nachgefragt waren die Kühe in Milch, welche zu zufriedenstellenden Preisen verkauft werden konnten. Wie sich die Preise in den nächsten Monaten entwickeln werden, kann aus derzeitiger Sicht nicht gesagt werden. Sowohl im Export (Abwertung türkische Lira) als auch in der Inlandsvermarktung (Futtersituation) gibt es viele Fragezeichen.
Deutlich rückläufig waren auch die Nutzkälberpreise. Dieser Preisrückgang wurde bereits beim letzten Markt befürchtet, ist aber erst jetzt eingetreten. Viele Mäster nutzten das Wetter für die Silomaisernte und so war der Besuch deutlich schwächer als zuletzt. Es ist aber in nächster Zeit wieder mit einer steigenden Nachfrage nach Nutzkälbern zu rechnen, allerdings wird die Preisbildung sehr stark von den angebotenen Qualitäten abhängig sein.
16 Kühe in guter Qualität (28,6 l garantierte Eigenmessung im Schnitt) kosteten im Schnitt € 1.628,75,- (-€ 211,96). Den Spitzenpreis von € 2.060,- erzielte der Zuchtbetrieb Ratzberger aus St. Peter/Au für eine Dachstein-Tochter mit 29 l garantierter Milchmenge.
Der Durchschnittspreis der 16 verkauften Kalbinnen war mit € 1.527,50 (-€ 154,21) wie erwartet deutlich niedriger als zuletzt. Die Qualität war speziell was die körperliche Entwicklung der Tiere angeht sehr unterschiedlich. Den Höchstpreis von € 1.860,- erzielte der Aufzuchtbetrieb Schachl aus St. Lorenz für eine hervorragend entwickelte Pandora-Tochter.
323 Stierkälber verschlechterten sich um 70 Cent auf € 4,33 netto bei einem Durchschnittsgewicht von 94 kg, wobei Fleischrassekälber je kg im Schnitt € 5,21 (von 2,50 bis 6,40) und Fleckviehkälber bis 90 kg € 4,06, bis 100 kg € 4,56 und bis 110 kg € 4,52 kosteten. Rund 50 % der verkauften Stierkälber wurden von den Firmen Österreichische Rinderbörse und Wiestrading GmbH erworben. Höhere Stückzahlen erwarben auch die Firma Kaufmann aus Niederösterreich für die Fresserproduktion sowie einige Mäster aus der Region.
Die 102 weiblichen Nutzkälber erlösten im Schnitt € 2,97 netto (-€ 0,23) bei einem Durchschnittsgewicht von 89 kg.
Der Durchschnittspreis der 16 verkauften Zuchtkälber belief sich auf € 466,13 bei einem Durchschnittsgewicht von 107 kg. Die Preisbildung bei den Zuchtkälbern ist eng mit der Vermarktungssituation im Zuchtrinderexport verbunden. Die momentanen Probleme rund um den Türkei-Export haben sich hier 1:1 ausgewirkt. Rund € 630,- brutto erlöste der Zuchtbetrieb Seyringer aus Frankenburg für ein genetisch hornlosese Motane-Kalb aus einer extrem leistungsstarken Wille-Tochter.
Download: ZR Markt 20.08.2018