Die beiden Bundesminister Johannes Rauch und Norbert Totschnig lobten am 21. Dezember via Aussendung, dass durch die verpflichtende Herkunftskennzeichnung mehr Transparenz auf den Teller kommt. Damit haben die beiden Spitzenpolitiker im Grunde Recht, denn mit 2023 kommt die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Fleisch, Milch und Eiern in der Gemeinschaftsverpflegung. Ein Großteil der Außer-Haus verzehrten Speisen wird dadurch abgedeckt. Doch aus Sicht der bäuerlichen Jugendorganisationen ist die Unterscheidung „EU“ oder „Nicht-EU“ problematisch, denn so ist immer noch nicht klar, ob das Schnitzel zum Beispiel aus Österreich oder aus den Niederlanden kommt.

Aktionen forcieren freiwillige Kennzeichnung in der Gastro

Neben der Herkunftskennzeichnung in Großküchen und verarbeiteten Betrieben führte in der Vergangenheit vor allem die Tatsache, dass im Regierungsprogramm die Gastronomie von einer möglichen verpflichtenden Herkunftskennzeichnung herausgenommen wurde, zu Unmut. Im Konkreten heißt es wie folgt: „Regionale Herkunft der Lebensmittel als Qualitätskriterium in der Gastronomie verstärken sowie Initiativen zur stärkeren Verbreitung der Herkunftskennzeichnung“.

Um Gastronomiebetriebe zu mehr Transparenz zu motivieren, gibt es hierzulande die Plattform Genussland Oberösterreich und auch durch die Aktion „KulitWirte“ stärkt das Land ob der Enns seine Rolle als Vorreiter. Beide Initiativen führen zu mehr Achtsamkeit sowohl bei Konsumenten als auch bei Gastronomen.

Internationale Vorbilder zeigen, wie es gehen könnte

Einzelne nationale Bestrebungen zu mehr Transparenz auf den europäischen Tellern lässt die Rufe nach einer europaweiten Regelung immer lauter werden. Die aktuellen Teuerungen zeigen, wie schnell zur Billig-ware aus dem Ausland gegriffen wird. Die von der Europäischen Kommission für Herbst angekündigte Lösung lässt noch auf sich warten.

Alexander Hörmaninger, Obmann Jungzüchter FiH: „In einer Zeit, wo wir alle mit extremen Teuerungen zu kämpfen haben, ist es für uns angehende Hofübernehmer extrem wichtig endlich eine Herkunftskennzeichnung über alle Branchen hinweg zu bekommen. Der jetzt vorgelegte Entwurf ist für uns mehr ein Schlag ins Gesicht als ein Grund zur Freude und Hoffnung.“

Christian Lang, Obmann Jungbauern: „Konsumentinnen und Konsumenten haben ein Anrecht darauf zu erfahren, woher die Lebensmittel auf ihren Tellern kommen. Mit dem vorliegenden Verordnungsentwurf erreichen wir Bewusstsein und sensibilisieren für dieses wichtige Thema. Langfristig gesehen, braucht es eine Herkunftskennzeichnung auch bei der Gastronomie.“

Simon Kneißl, Obmann Junge Veredler: „Wir fordern eine verpflichtende Angabe des Nationalstaats aus dem das Lebensmittel stammt. In der Schweiz ist die Lebensmit-telkennzeichnung mittels Herkunftsland bereits seit mehreren Jahren vorgeschrieben. Dieses System würde die Vorstellungen der Jungen Veredler entsprechen“.

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  • Web Schnitzel AdobeStock 91016435: Brent Hofacker, twixx - stock.adobe.com
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