Finger weg vom Acker!

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

Wegen der sich dramatisch zuspitzenden Energiekrise, als Folge der mittlerweile die halbe Welt bedrohenden #putinstabilität, sind derzeit nicht nur Treibstoffe, Gas und Strom, sondern auch guter Rat teuer. Dazu kommen die unübersehbaren Folgen des Klimawandels, dem gegenzusteuern längst ein Gebot der Stunde ist. Raus aus der fossilen Abhängigkeit, vor allem aus dem Würgegriff von Despoten wie dem völlig unberechenbaren Kreml-Chef, bevor es Europa, die Welt noch kälter erwischt, als für die nächsten Monate absehbar.
Der Umstieg auf Erneuerbare Energien steht also hoch im Kurs. Die Landwirtschaft kann davon profitieren, neben der Herstellung von Agrarprodukten und Lebensmitteln als wichtiger Lieferant von Biogas, Holz als Brennstoff, auch als Stromerzeuger. Wenn man es klug anlegt. Und man sie lässt. Für die Lebensmittelproduktion brauchen Bauern Fläche: sprich Felder. Für die Stromerzeugung mittels Photovolatik genügen die zahllosen Hof-, Stall- und Scheunendächer. Auf deren Äckern und Wiesen haben es zunehmend Großinvestoren, auch öffentliche Energieversorger, abgesehen, um darauf Freiflächen-PV-Anlagen im großen Stil zu errichten.
In der Steiermark machen nun Jungbauern gegen das Durchpeitschen solcher Anlagen auf wertvollen Ackerböden mobil. Es gebe genügend Potenzial dafür, nicht nur auf landwirtschaftlichen Gebäuden. Klar drängt die Zeit: Nicht die billigste, sondern intelligenteste Ausbaustrategie sei jetzt gefragt, meinen sie. Wer kann da widersprechen? Es geht ja auch ums Klima, auch wenn das derzeit oft (bewusst?) hintangestellt wird.

bernhard.weber@bauernzeitung.at

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