EU-weit heißt es an vielen Schlachthoframpen auch diese Woche: „Bitte warten!“ Pandemiebedingt fehlt Personal an den besonders handarbeitsintensiven Zerlegelinien. Der Druck am Fleischmarkt lässt zwar nach, allerdings sinkt der Sättigungsgrad des Marktes nur scheinbar. Obwohl in Deutschland (+/- 0,00) das Schlachtschweineaufkommen aufgrund des Bestandsabbaus schon deutlich kleiner als im Vorjahr ausfällt, kann die Erzeugerseite davon bis dato nicht profitieren. Hohe Bestände in Gefrierlagern und der ASP-bedingte Exportstopp nach Asien tragen unter anderem dazu bei.
In Österreich lässt sich am Lebendmarkt eine Tendenz Richtung Entspannung erkennen. Diese rührt allerdings nicht von einem florierenden Fleischmarkt her, sondern von einem nicht mehr so drückenden Angebot schlachtreifer Schweine. Auch hierzulande klagen die Unternehmen quer durch die Branche über Personalausfälle. Weiters macht ein immer umfangreicher werdendes Dumpingangebot in der Fleischverarbeitung aus Spanien und Deutschland den Schlacht- und Zerlegebetrieben das Leben schwer. Vor diesem Hintergrund blieb die Notierung der Ö-Börse unverändert.
Preise KW 05-06/’22 (Marktbericht vom 3. Februar 2022):
Mastschweine–Notierungspreis: EUR 1,40 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,30
Zuchten–Notierungspreis: EUR 0,85 (=)
Berechnungsbasis: EUR 0,75
Dr. Johann Schlederer