Die zur Ganslsaison geschlossene Gastronomie hat den Gänsebauern 2020 viel Kreativität in der Vermarktung abverlangt. „Heuer stehen Gasthäuser und Hotels wieder als wichtige Marktpartner zur Verfügung. Es zeichnet sich sogar ab, dass die Gastronomie heuer früher als sonst mit den Ganslwochen starten wird“, sagt Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Regionale Fleischqualität werde großgeschrieben – und könnte heuer eine gewichtige Rolle spielen: Das europäische Angebot dürfte im Vergleich etwas knapper ausfallen, da es in Ungarn, Polen, Deutschland und Frankreich im letzten Winter Probleme mit Vogelgrippe gab. Dadurch mussten Zuchtherden geschlachtet werden, folglich wurden im Frühjahr deutlich weniger Gössel eingestellt.
Auch wenn in Österreich die Menge an erzeugten Weidegänsen jedes Jahr leicht zunimmt, kommen rund 70 Prozent des Gesamtverbrauchs nach wie vor aus anderen EU-Ländern, hauptsächlich aus Ungarn. 2020 wurden wegen der fehlenden Nachfrage in der Gastronomie österreichweit um über 400 Tonnen weniger Gänse importiert. Für 2021 wird – aufgrund der Produktionsausfälle in Ungarn oder Polen – ebenfalls eine niedrigere Importmenge erwartet.
Vorbestellungen der Wirte heuer auf hohem Niveau
Heuer sind die laufenden Vorbestellungen der Wirte seit Ende September auf hohem Niveau und zeigen, dass sich die Gastronomie mit heimischen Gänsen versorgt. Auf der Webseite www.weidegans.at können Liebhaber von Gänsebraten und Co. ihren nächstgelegenen Ganslbauern finden.
Erfolgsprojekt
Ein Landwirt und 100 Tiere – das war 1992 der Start des von der LK OÖ initiierten Projektes „Weidegans“, um die Gänsehaltung wieder auf die Bauernhöfe zu bringen. Das gelang: Heute sind es in Oberösterreich etwa 24.000 Gänse auf 120 Betrieben. Das Ziel, den Eigenversorgungsgrad in Österreich zu steigern, wird weiter verfolgt. Derzeit liegt er bei etwa 28 Prozent, 1995 waren es sieben Prozent.
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- Weidegans 1 KL OÖ Mayringer: lk oö mayringer
