Bis zum Beginn dieser Woche haben die internationalen Weizennotierungen die zuvor erreichten Gewinne („Einjahres-Hoch“) wieder abgegeben. Dennoch bleiben die Hitzewelle und Trockenheit in weiten Teilen Europas eine ernsthafte Sorge – so auch in Österreich.
Mit jedem Tag ohne Regen und mit Temperaturen über 30 °C schmelzen die Ertragshoffnungen und mehren sich die Qualitätsängste. Auf schottrigen Standorten mit leichten Böden hat die Gerstenernte schon eingesetzt. Qualitäten sowie Erträge werden sehr unterschiedlich und als noch nicht aussagekräftig geschildert. Jedenfalls schickt sich die tropische Hitze an, in den frühen Lagen die Bestände „zusammenzubrennen“. Notreife in Lagen mit schweren Böden droht rasch zu folgen.
Stillstand in der Vermarktung
„Die Bonität des Bodens bestimmt das Tempo der Abreife“, so ein Pflanzenbauer. Genauso wie die Notreife durch Trockenheit fürchten die Landwirte auch Regenfälle auf bereits abgereifte Bestände. Die zunehmenden Sorgen um Ertrag und Qualität hemmen die Vermarktung. Derzeit werden keine großen Volumina aus neuer Ernte bewegt. „Die Verkäufer wollen gelockt werden“, so ein Marktteilnehmer.
Qualitäts- und Mahlweizen legten zu
In der Vorwoche kam die zuvor gestartete Rallye der internationalen Weizennotierungen auch in Österreich an. Die Wiener Produktenbörse hob am Mittwoch der Vorwoche die Notierungen für Qualitäts- und Mahlweizen der Ernte 2016 mit einem Plus von bis zu 6,50 Euro/t deutlich an. Dabei befestigten sich die jeweils unteren Notierungen besonders stark, während die oberen moderater stiegen. Das Preisband von Qualitätsweizen stieg auf 176 bis 180 Euro/t; Mahlweizen zog auf 159 bis 162 Euro/t an.
Auch Futtermais zog etwas an auf 152,50 Euro/t und Futtergerste neuer Ernte blieb unverändert bei 121 Euro/t.
Christian Posekany, AIZ