Raps bleibt knapp verfügbar. Zwar sind die Preise für den Rapskontrakt an der Matif in der letzten Augustwoche weiterhin auf der Stelle getreten, das Niveau von etwa 570 Euro/t für den aktuellen Fronttermin November ist aber beachtlich. Am Montag dieser Woche (30. August) haben viele Marktteilnehmer auf die aktuelle StatCan-Ernteschätzung aus Kanada gewartet. Im Vorfeld des Berichtes gab es einige „Flüsterschätzungen“, diese lagen zum Teil bis zu 4 Millionen Tonnen unter der Schätzung des USDA. Letztendlich lag die Schätzung mit 14,748 Mio. t dann lediglich um „nur“ 1,25 Mio. t unter der USDA-Prognose. Am Markt hatte dies dann zunächst deutliche Abschläge zur Folge.
Rapsversorgung bleibt knapp
Nicht desto trotz sind in dieser Kampagne deutlich geringere Mengen an Raps zu erwarten. Das Deutsche Landwirtschaftsministerium erwartet für die EU-27 eine Gesamternte von 30,6 Mio. t Ölsaaten (Raps, Sonne und Sojabohnen). Gegenüber dem Vorjahr ist dies zwar ein Zuwachs von 10,7 %, in Relation zum 5-Jahresmittel aber nur ein Plus von 2,4 %. Vorerst wird Raps knapp verfügbar bleiben. Tendenziell sollte die Kursbewegung freundlich bleiben. Gespannt sein darf man auf die Reaktion des Marktes, wenn auch die Ernte in Australien unter den Erwartungen bleibt.
Quelle: ks-agrarMahlweizenpreise bleiben gut unterstützt
Der Mahlweizen an der Matif hat gegen Ende August weiter zugelegt und konnte für den Dezember Termin den Widerstand von 247 Euro/t überwinden. In Teilen Europas werden die Sorgenfalten bezüglich der noch auf den Feldern stehenden Weizenmengen immer größer. Für Frankreich und Deutschland ist ab Mittwoch, 1. September, wieder trockenes Wetter angekündigt, sodass die Weizenernte beendet werden kann.
Das deutsche Landwirtschaftsministerium rechnet in seinem Erntebericht für Deutschland mit einer Produktionsmenge von 21 Mio. t Winterweizen. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein Rückgang von 3,5 %, im fünf Jahresvergleich wäre das ein Minus von 9 %. Aus Rumänien wurde demgegenüber eine Rekordernte von 11,4 Mio. t gemeldet, verglichen mit nur 6,4 Mio. t vor einem Jahr. Der exportierbare Überschuss beläuft sich damit auf 7 Mio. t. In den vergangenen Monaten war Rumänien der größte Verkäufer nach Ägypten. Das Wolga-Tal in Russland ist weiterhin trocken, da wir uns dem Ende der Vegetationsperiode auf der Nordhalbkugel nähern.
Für die weltweiten Weizenendbestände hat das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) im August reduzierte Prognosen abgegeben. Für Weizenpreise in den nächsten Monaten bedeutet dies eine deutlich positive Unterstützung. Weiter reduzierte Erneschätzungen hat Ende August Agriculture and Agri-Food Canada veröffentlicht. Demnach liegt die kanadische Gesamtweizenproduktion mit 20,2 Mio. t um etwa 4 Mio. t unter der USDA-Prognose. Ob USDA dieser Schätzung folgt ist offen, grundsätzlich sind die Weizenvorräte in den USA und weltweit in der Saison 2021/22 so gering, dass die Gebote insbesondere für Sommerweizen in den kommenden Monaten gut unterstützt bleiben dürften.
Quelle: ks-agrarMais tendiert Richtung 300 Euro/t
Etwas erholt zeigte sich gegen Ende August die Matif-Maisnotierung. Allerdings dürften die Ausschläge kaum über eine Seitwärtsbewegung hinausgehen. Die EU-Kommission nimmt in ihren Ernteprognosen ausführlich Bezug auf die heißen und trockenen Bedingungen in Bulgarien und Rumänien. Vor allem in nicht bewässerten Beständen könnten sich die steigenden Temperaturen Ende Juni möglicherweise auf die Fruchtbarkeit der Maisblüten ausgewirkt haben.
Die Körnermaisproduktion in Bulgarien (5 %) und Rumänien (23 %) macht im Mittel der vergangenen fünf Jahre mit in Summe 28 % einen beträchtlichen Prozentsatz der EU-27-Erzeugung aus. Die Nachfrage nach alter Ernte bleibt weiterhin stetig. Die franko Preise liegen nicht mehr weit entfernt von der Marke von 300 Euro/t. Sollte sich die Maisernte im Westen Europas durch das Wetter auch noch verzögern, könnte dies zu einem weiteren Preisanstieg führen.