Keine Entspannung, sondern eher gegenteiliges Szenario zeigt sich auf den meisten Märkten der EU–Länder. Seit Frühsommer prägt dasselbe Thema das Geschehen im Fleischhandel. Der Abfluss von EU–Schweinefleisch Richtung Asien, speziell nach China, ist praktisch zum Erliegen gekommen und für den Binnenmarktbedarf wird zu viel produziert. „Runter mit den Preisen!“, heißt daher die Devise beispielsweise in Deutschland. Schon am unteren Ende der EU–Preisskala will man mit einem weiteren Preisnachlass um 7 Cent die Ware loskriegen. Dass damit auch die übrigen EU–Länder weiter unter Druck geraten ist eine bedauerliche Konsequenz.
In Österreich ist der Markt für schlachtreife Schweine auch in der zu Ende gehenden Woche
fein säuberlich geräumt. Nicht, weil der Fleischhandel so aufnahmefähig wäre, sondern weil
seit Wochen ca. 10 % unterdurchschnittliche Schlachtzahlen registriert werden. Während die Fleischbranche beim Inlandsgeschäft mittelmäßige Zufriedenheit zeigt, beklagen die
Exporteure beim derzeitigen Preisniveau die kaufmännischen Verhältnisse im internationalen Geschäft. Vor diesem Hintergrund sollte, laut Abnehmer, die Ö–Börse (+/– 0,00) nach unten notieren, was aufgrund der neuerlich unter 90 % liegenden Angebotslage nicht stattfinden konnte.
Preise KW 33-34/2021 (Marktbericht vom 19. August 2021):
Mastschweine–Notierungspreis: EUR 1,59 (+/– 0,00)
Berechnungsbasis: EUR 1,49
Zuchten–Notierungspreis: EUR 1,20 (+/– 0,00)
Berechnungsbasis: EUR 1,10
Dr. Johann Schlederer