Gegen Ende der Frühkartoffelsaison hat sich die Spreizung der Erzeugerpreise vergrößert. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. So bleiben die Hektarerträge in NÖ weiterhin sehr verhalten und zwar unabhängig davon, ob beregnet werden kann oder nicht. Generell wird in Ostösterreich das Ertragsniveau des Vorjahres nicht erreicht. Aufgrund von überregionelen Zulieferungen ist dennoch ausreichend Ware am Markt.
Was die wochenlange Trockenheit in NÖ betrifft, so stehen die Zeichen aufgrund der jüngsten Regenfälle auf Entspannung. Wie weit das frische Wasserangebot noch ertragswirksam werden kann, hängt allerdings stark vom Entwicklungsstand der Pflanzen ab. Je nach Region sind die Knollen unterschiedlich schalenfest.
Der Absatz an Speiseware ist von Ende Juli bis Mitte August aufgrund der Haupturlaubswochen ruhig. Die Vermarktung konzentriert sich auf das Inland.
An der Unterkante haben die Erzeugerpreise leicht nachgegeben, wobei sich der Preistrend hier nun stabilisieren sollte. In Niederösterreich und im Burgenland wurden Frühkartoffeln zu Wochenbeginn meist um 18 bis 25 Euro/dt übernommen. In Oberösterreich gaben die Erzeugerpreise diese Woche nach, es werden bis zu 25 Euro/dt bezahlt. Der Dauerregen sorgt im Westen für sehr hohen Aufwand beim Pflanzenschutz.
Deutschland verzeichnet hohen Krankheitsdruck
In Deutschland haben die umfangreichen Niederschläge in vielen Regionen eine verstärkten Krankheitsdruck zur Folge. Das führt auch zu neuerlichen Verzögerungen im Pflanzenwachstum. Entsprechend tut sich in manchen Gebieten bis zum Erntebeginn der Anschlusssorten eine Versorgungslücke auf. Wegen des Vegetationsrückstandes war eine Reifeförderung der Anschlusssorten bisher nicht immer möglich. Von Angebotsdruck ist nichts zu vernehmen. Die Erzeugerpreise haben neuerlich um rund vier Euro nachgegeben und lagen damit zuletzt bei 38 bis 42 Euro/dt.
Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ