Tierwohl braucht faire Preise

Die Zukunft der heimischen Tierhaltung und Fleischproduktion mit Blickpunkt auf steigende Tierwohlanforderungen und die Versorgung in der Fütterung aus eigenen Eiweißquellen stand vergangene Woche im ­Mittelpunkt einer ­Infotour der Landwirtschaftsministerin im Mostviertel.

Anton Kasser, Elisabeth Köstinger, Mischfutterhersteller Stefan Reitbauer, ZAG-Obmann Franz Karlhuber und sein Vize Markus Lukas.

Quer durch das westliche Mostviertel und durch Betriebe mit den dort wichtigsten Tierhaltungssparten führte vergangene Woche eine Hoftour von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: Neben einem rinderhaltenden Betrieb der Familie Großalber in Ertl, dem Schweinemastbetrieb der Familie Ebner in Biberbach und der Putenmast von Martin Kattner und Andreas Naglhofer in Oed standen Gespräche mit Stallbau Bräuer in Behamberg und Stefan Reitbauer vom gleichnamigen Säge-Mühle-Mischfutterwerk in Haidershofen am Programm. Aufgezeigt wurde dabei, wie innovativ speziell diese Betriebe auf die steigenden Anforderungen vieler Konsumenten und des Handels in Bezug auf das Tierwohl reagieren und wie sie vom Futtermittelproduzenten oder der Stallbaufirma unterstützt werden. Intensiv diskutiert wurde auch die jüngst vorgestellte Eiweißstrategie des Bundes. „Wir wollen unsere Soja-Produktion ausbauen, um Importe aus Amerika zu verringern“, hielt Köstinger im Beisein von Landtagsabgeordneten Anton Kasser erneut fest. Dabei gehe es um die Eigenversorgung ebenso wie um den Klimaschutz. Bis 2030 sollen Österreichs Sojaimporte um 50 Prozent verringert werden. Die Ministerin: „Die verstärkte Unabhängigkeit von Soja-­Importen ist eine der wichtigsten Zukunftsfragen unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft. Der regionale Anbau steht aber auch für hohe Umwelt- und Qualitätsstandards.“

Für die Agrarressort-Chefin in der Regierung schließt sich hier auch der Kreis zur Tierwohldebatte: „Die Bauern haben betreffend Tierwohl schon wesentliche Vorleistungen erbracht. Entscheidend wird sein, dass die Konsumenten auch verstärkt die hochwertigen Produkte kaufen und die Bäuerinnen und Bauern letztlich faire Preise für diese bekommen.“ Daher wolle man auch bewusst noch mehr Anreize für tierwohlgerechte Ställe schaffen. Denn: „Regionale Produkte und tierfreundliche Haltungsformen werden immer wichtiger.“

- Bildquellen -

  • 14 01 30 31 21 NO: BMLRT/Paul Gruber
- Werbung -
AUTOREva Riegler
Vorheriger ArtikelErstes „Dorfgespräch“ mit der „ORF-Wetterlady“
Nächster ArtikelPetzenkirchen-Bergland sorgt für den guten Ton