Kinderbetreuung ist für Landwirtschaft wichtig

Auch für bäuerliche Familienbetriebe ist es wichtig, dass ausreichend Betreuung für die Kinder der Betriebsführer in der Nähe gewährleistet wird, um Familie und Beruf leichter zu vereinbaren.

„Gartenfee und Waldkobold“: Kinderbertreuung am Bauernhof von Doris Hardegger Foto: Hardegger

Das betont der Obmann des Wiener Bauernbundes und Präsident der LK Wien, Franz Windisch. Er unterstützt damit die Forderungen der Sozialpartner und der Industriellenvereinigung zum Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung und Ausweitung der Elementarbildung. Sowohl unselbstständig als auch selbstständig beschäftigte Eltern müssen die Möglichkeit haben, ihren Beruf entsprechend ihren Wünschen weiter ausüben zu können, insbesondere Mütter. Die Kinderbetreuung soll qualitativ hochwertig, ganztägig und ganzjährig mit hervorragend ausgebildeten Elementarpädagogen möglich sein. Gerade zu Arbeitsspitzen in der Landwirtschaft, wie zum Beispiel für Erntearbeiten im Sommer, ist ein garantierter Betreuungsplatz unerlässlich“, ist Windisch überzeugt.
Ausreichend Betreuungsplätze für Kleinkinder seien wichtig für die Chancengerechtigkeit, vor allem durch die gezielte Förderung ihrer Talente in den Betreuungseinrichtungen. Für den Arbeitsmarkt und die Land- und Forstwirtschaft stünden durch genügend Kinderbetreuungsplätze auch mehr Fachkräfte zur Verfügung, da besonders für Frauen ein früherer Wiedereinstieg ins Berufsleben möglich wird. Windisch: „Rund ein Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe in Wien werden von Frauen geführt. Diese profitieren besonders stark vom Kindergartenbesuch, da dadurch eine Gleichstellung in der Erwerbstätigkeit und am Arbeitsmarkt erfolgen kann.“ Der Verein „Green Care – Wo Menschen aufblühen“ zeigt österreichweit, wie Kinderbetreuung wohnortnah, flexibel und an die Bedürfnisse der Region angepasst gelingen kann. „Kindergärten und flexible Betreuungsangebote direkt am Hof vermitteln Kindern Landwirtschaft hautnah. Hier wird Verantwortung für Tiere übernommen, das Gemüse für die Jause selbst aus dem Garten geholt und die Möglichkeit geschaffen, am bäuerlichen Leben teilzunehmen.“ Solche Modelle könnten auch in der Großstadt Wien funktionieren, wo Naturvermittlung eine besondere Rolle spielt, meint Windisch. Erst dieser Tage wurde in Niederösterreich ein weiteres Projekt „Gartenfee und Waldkobold“ auf dem Hardeggerhof in Behamberg mit einer Green Care-Zertifizierungsplakette ausgezeichnet. Dort wurde ein Betreuungsangebot für 32 Kinder geschaffen. „Wir wollen das bäuerliche und das pädagogische Element auf unserem Hof vereinen. So entstand in Kooperation mit den Gemeinden unsere Kinderbetreuungsstätte“, berichtet Doris Hardegger, Bäuerin, diplomierte Kindergartenpädagogin, Volksschullehrerin und Kräuterpädagogin. Auf ihrem Hof haben die Kinder die Möglichkeit, Erfahrungen in der Natur und mit Tieren zu machen und so neue Kompetenzen zu erlernen. Für die Bäuerinnen und Bauern böten solche Projekte die Chance, Arbeitsplätze zu erhalten und neu zu schaffen. Nicole Prop, Geschäftsführerin von Green Care Österreich: „Unsere Projekte stellen nicht nur besondere Formen der Daseinsvorsorge in ländlichen Gebieten bereit, sondern sind auch ein Beitrag zur Dableibensvorsorge für die Gemeinden, die dadurch für ihre Bürgerinnen und Bürger an Attraktivität gewinnen.“ Hardegger beschäftigt sechs Mitarbeiterinnen. Es wurden also auch neue Arbeitsplätze geschaffen.

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AUTORRed. BW
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