Seit drei Jahren gibt es den Salzburger Wolfsmanagementplan. Beim Erarbeiten waren die Vertreter der Landwirtschaft kompromissbereit. Doch nun ist es seitens der Wolfsbefürworter an der Zeit Zugeständnisse an die Bauern (Stichwort Entnahme) zu machen. Denn die aktuelle Lage ist unhaltbar.
Wolfsmanagement zum Schutz der bäuerlichen Betrieb
Mit dem Wolfsmanagementplan selbst kann man aber durchaus zufrieden sein. Vier der fünf Zielsetzungen, sprich Intensivierung des Herdenschutzes, schnelle Entschädigungen, Managementplan sowie die Ernennung eines Wolfsbeauftragten konnten rasch umgesetzt werden. Besonders in den Herdenschutz wurde viel investiert. Die ausbezahlten 300.000 Euro sind überwiegend in den hofnahen Bereich geflossen. Mit dem Ergebnis, dass es dort keine Vorfälle mehr gab, sich die Wolfsrisse aber auf die Almen verlagerten. Hier will Schwaiger nun ansetzen: „Ziel muss der Schutz unserer bäuerlichen Betriebe und der Schutz der Nutztiere sein. Wir helfen allen Almbauern beim Herdenschutz – in welcher Art auch immer – wenn machbar und gewollt!“
Damit ist es laut Schwaiger aber nicht getan. Der Agrarlandesrat fordert auch die Entnahme von Problemwölfen, wie jenem in Rauris: „Wir wollen nicht jeden Wolf beseitigen, nur jene Individuen, die im Managementplan als Problemwolf definiert sind.“ Schließlich seien das Beutereißer, die nur aus Tötungslust und nicht zur Nahrungsaufnahme jagen. Dafür braucht es aber praktikable Regeln, insbesondere für eine unbürokratische Beantragung der Wolfsentnahme bei den Bezirkshauptmannschaften.
„Ein Antrag auf
Entnahme des Wolfs muss unbürokratisch möglich sein.“
Schutzstatus ist überholt
Langfristig führt für Schwaiger auch kein Weg an der Umsetzung des letzten noch ausständigen Ziels des Wolfmanagementplans, nämlich der Herabsetzung des Schutzstatus, vorbei: „Auf EU-Ebene ist der Wolf nach wie vor streng geschützt. Das ist überholt. Mit einer Population von mehr als 20.000 Tieren ist der Wolf in Europa keineswegs mehr vom Aussterben bedroht.“
Bis dahin sollen kurzfristige Maßnahmen den Bäuerinnen und Bauern unter die Arme greifen. Dazu zählen u.a. Soforthilfe auf den Almen, Anreise eines Notfallteams sowie Suche und Ortung von versprengten Schafen mit Wärmebildkameras und Drohnen.
- Bildquellen -
- Land Salzburg, Landesmedienzentrum: Land Sbg/Melanie Hutter