Seit mittlerweile zehn Jahren geht die Bioenergie Schlitters im Zillertal einen innovativen und zukunftsweisenden Weg. Aus jährlich rund 9.000 Tonnen Speiseresten werden zwölf Megawattstunden Biogas. Das Biogas wird auf Erdgas-Qualität aufbereitet, in das Erdgasnetz eingespeist und kommt als Heizenergie für umgerechnet 1.000 Einfamilienhäuser sowie über Tirols erste Biogas-Tankstelle in Schlitters als Treibstoff zum Einsatz. Zudem werden Ökostrom und Fernwärme produziert.
Thema anlässlich eines Besuchs von Umweltminister Andrä Rupprechter und LHStv Josef Geisler bei der Bioenergie Schlitters war auch die anstehende Ökostromnovelle. „Moderne und innovative Anlagen wie diese hier in Schlitters brauchen auch in Zukunft stabile Rahmenbedingungen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur CO2-freien Energieversorgung und damit zum Klimaschutz“, so Rupprechter. Diese sollen im Rahmen der Ökostromnovelle gewährleistet werden. Eine Botschaft, die der Geschäftsführer der Bioenergie Schlitters, Josef Kröll, gerne hört.
Ein weiteres Anliegen, das Minister Rupprechter mit nach Wien genommen hat und an das zuständige Fachministerium weitergeben wird, ist ein steuerliches: „Wir müssen bei Kunden, die sich für die Belieferung mit dem regenerativen heimischen Energieträger Biogas entschieden haben, aufgrund der bestehenden Steuergesetzgebung die Erdgasabgabe in Rechnung stellen. Das ist für die weitere Forcierung von Biogas kontraproduktiv“, erklärt Philipp Hiltpolt, kaufmännischer Geschäftsführer der an der Bioenergie Schlitters beteiligten TIGAS.
Energielandesrat LHStv. Geisler sieht in der Energieproduktion in Schlitters nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Energieziele des Landes. „Wir wollen bis 2050 unabhängig von Energieimporten werden und uns selbst mit erneuerbaren Energieträgern aus der Region versorgen. Die Bioenergie Schlitters und ihr Partner TIGAS geben uns einen Vorgeschmack darauf, was in Zukunft alles möglich sein wird.“