Raps im Sojasog, Weizen und Mais befestigt

Strategien gegen den Ackerfuchsschwanz standen im Mittelpunkt eines Feldtages, zu dem die Pflanzenschutzdivision des Bayer-Konzerns auf eine Versuchsfläche nach Nordrhein-Westfalen eingeladen hatte.

Die Maisaussaat in Frankreich ist heuer witterungsbedingt verzögert. Der Entwicklungsstand der Bestände liegt um elf Tage hinter dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre. ©agrarfoto.com
Die Maisaussaat in Frankreich ist heuer witterungsbedingt verzögert. Der Entwicklungsstand der Bestände liegt um elf Tage hinter dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre. ©agrarfoto.com
Impulse aus dem Sojabohnenmarkt stützen derzeit die Rapskurse an der Matif. Institutionelle Anleger haben an der Chicago Board of Trade (CBoT) ihre Soja-Long-Position weiter verstärkt. Hintergrund ist das fortgesetzt hohe Interesse an Sojaschrot, das am internationalen Markt auf eine begrenzte Verfügbarkeit stößt; zudem sorgen Lieferverzögerungen in Südamerika für eine anhaltende internationale Nachfrage nach US-Sojabohnen. Der Fronttermin August beim Raps gewann seit Mitte Mai rund 15 Euro und hielt Ende der Vorwoche auf 378,75 Euro/t.

EU ist bei ÖlrapsNettoimporteur

Die EU-Kommission reduzierte die diesjährige Rapsernte der EU-28 gegenüber dem Vormonat um 0,3 Mio. t auf 22,0 Mio. t (Vorjahr: 21,6 Mio. t). In annähernd gleichem Maße erfolgte eine Herabstufung des Verbrauchs auf 24,8 Mio. t (Vorjahr: 24,7 Mio. t), sodass der Importbedarf unverändert bei 3,1 Mio. t (Vorjahr: 3,5 Mio. t) blieb. Am Ende der Kampagne verbleibt demnach ein bestand von 1,0 Mio. t (Vorjahr: 1,1 Mio. t).
Die EU-Sonnenblumenernte erfuhr dagegen eine Aufstockung um knapp 0,3 Mio. t auf 8,5 Mio. t (Vorjahr: 7,9 Mio. t) aufgrund einer Aufwärtskorrektur bei der Anbaufläche. Der Verbrauch wurde von 7,9 Mio. t auf 8,2 Mio. t angehoben (Vorjahr: 8,0 Mio. t), sodass sich beim Endbestand (667.000 t; Vorjahr: 600.000 t) keine Veränderung ergab.
Auch die Erwartung an die EU-Sojabohnenernte wurde angehoben, und zwar um gut 150.000 t auf 2,2 Mio. t (Vorjahr: 2,3 Mio. t). Den Importbedarf in der Kampagne 2016/17 veranschlagt die Kommission auf 12,9 Mio. t (Vorjahr: 12,6 Mio. t).
Der Mahlweizen an der Matif blieb zunächst seiner bestehenden Seitwärtsbewegung treu, konnte dann mit Unterstützung durch Witterungsbedenken in den USA eine leichte Befestigung verbuchen und schlug im Anschluss wieder eine Seitwärtstendenz ein. Im Vergleich zum Vormonat ergibt sich damit für den Fronttermin September ein Plus von gut sieben Euro auf 167,75 Euro/t.

Mahlweizen befestigt durch Wettersorgen

Die diesjährige EU-Weichweizenernte wurde von der EU-Kommission um 2,3 Mio. t auf 145,1 Mio. t (Vorjahr: 151,6 Mio. t) angehoben. Begründet ist dies durch Aufwärtskorrekturen bei der Anbaufläche und beim durchschnittlichen Hektarertrag von 5,9 t/ha auf 6,1 t/ha (Vorjahr: 6,2 t/ha). Trotzdem erfolgte eine Reduzierung der Endbestände um 0,5 Mio. t auf 18,4 Mio. t (Vorjahr: 17,5 Mio. t). Grund hierfür ist eine Aufwärtskorrektur bei den Exporten nach Drittländern um 2,0 Mio. t auf 29,0 Mio. t für die kommende und um gut 1,0 Mio. t auf 30,0 Mio. t in der laufenden Kampagne. Die Exporte der EU legen einen regelrechten Endspurt hin. In der Woche bis inklusive 31. Mai erteilte die EU-Kommission Weizenexportlizenzen über 633.000 t. Damit steigt das Lizenzvolumen einen Monat vor Ende der Kampagne auf 28,9 Mio. t, ein Minus von nun noch 0,9 Mio. t, respektive drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das französische Analystenhaus Tallage hat in seinem Stratégie Grains-Bericht die EU-Weichweizenernte 2016 um 2,0 Mio. t angehoben auf nunmehr 146,7 Mio. t (Vorjahr: 150,8 Mio. t) – in dem Bericht heißt es dazu: “Die Wahrscheinlichkeit einer frühen und außergewöhnlichen Ernte wächst von Tag zu Tag.” Für Frankreich, Deutschland und Großbritannien warnt Stratégie Grains jedoch vor einer möglichen Beeinträchtigung durch Schädlingsdruck. Den Binnenverbrauch 2016/17 erhöhte Stratégie Grains um 2,4 Mio. t auf 121,5 Mio. t (Vorjahr: 122,2 Mio. t), während die Exporte nur minimal um 0,1 Mio. t auf 30,7 Mio. t erhöht wurden. Die Ausfuhren in der laufenden Kampagne wurden um 0,9 Mio. t angehoben auf 30,4 Mio. t und übersteigen damit doch noch die erwarteten Volumina deutlich. Der Endbestand zum 30. Juni 2017 erfuhr eine Reduktion um 1,3 Mio. t auf 11,9 Mio. t (Vorjahr: 14,7 Mio. t).

Maiskurse etabliert, trotz hoher Ernteerwartungen

Der Mais kann an der Matif seine Stärke weiterhin etablieren. Der neue Fronttermin August notierte Anfang Juni bei 182,50 Euro/t und gewann damit im Monatsvergleich 16 Euro dazu. Der neuerntige Termin November gewann knapp acht Euro auf 172,25 Euro/t.
Trotz einer leichten Abwärtskorrektur bei der Anbaufläche erhöhte die EU-Kommission die diesjährige EU-Maisernte von 65,3 Mio. t im Vormonat auf nunmehr 65,8 Mio. t (Vorjahr: 58,0 Mio. t). Die Importe der EU-28 wurden um 0,3 Mio. t auf 11,3 Mio. t erhöht (Vorjahr: 13,5 Mio. t). Bei unveränderten Verbrauchswerten erfolgte eine Erhöhung des Endbestands um 1,5 Mio. t auf 15,5 Mio. t (Vorjahr: 17,5 Mio. t).
Laut FranceAgriMer waren per 23. Mai 95 % der geplanten Maisaussaatfläche bestellt, gegenüber 99 % zum gleichen Vorjahreszeitpunkt. Der Entwicklungsstand der Bestände liegt um elf Tage hinter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre zurück.
Zum ersten Mal seit mindestens dem Jahr 2000 wird aktuell in Frankreich Mais für Malaysia verladen. Exportgünstige Wechselkurse in Kombination mit niedrigen Frachtraten machen französischen Mais am internationalen Markt preislich konkurrenzfähig. Im letzten Monat waren auch Verladungen nach Ägypten, Ghana und Süd Korea dokumentiert worden.

KS Agrar Mannheim, www.ks-agrar.de

Raps

 ©Quelle: KS Agrar
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Weizen

 ©Quelle: KS Agrar
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Mais

 ©KS Agrar
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