Unter dem Motto “Die Zukunft neu einfärben” tagte am vergangen Samstag der Bundesbauernrat, das höchste Gremium des österreichischen Bauernbundes. Den ca. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Österreich wurde von den Bäuerinnen ein Programm zu den wesentlichen agrarischen Zukunftsfragen präsentiert. Die Grundzüge des Programmes wurden als “Manifest der Bäuerinnen” an die Agrarspitze überreicht. Dabei greifen die Bäuerinnen die akute Problemlage in der Land- und Forstwirtschaft auf: Angesprochen wurden etwa der Preisverfall, die Schuldenfalle durch teure Investitionen oder auch der verschwindende Anteil an der Wertschöpfungskette.
Manifest der Bäuerinnen
Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann fasste die Kernforderungen des Manifestes zusammen: “Wir Bäuerinnen sind überzeugt, dass wir wirksame Konzepte brauchen, um für unsere Produkte bessere Marktpreise zu erzielen. Mittelfristig müssen wir über Alternativen zu Konzernmarken nachdenken. Mit der hohen Anerkennung, die Bäuerinnen und Bauern in der Gesellschaft genießen, würden andere schon jetzt gute Geschäfte machen”, stellte die Bundesbäuerin fest. Was im Geschäft für Nahrungsmittel bezahlt wird, kommt allerdings nur zum geringen Teil auf den Höfen an, kritisiert Schwarzmann. “Warum? Weil wir unsere Erzeugnisse ab der Stalltüre in die Anonymität verabschieden. Anders als jedes Marketing-Buch lehrt, behandeln wir unsere Milch, unser Fleisch wie Stiefkinder.”
Starke Tiroler Abordnung
Eine starke Delegation aus Tirol war beim Bundesbauernrat in Salzburg vertreten – darunter Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler, Bauernbunddirektor Peter Raggl, Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger, Landesbäuerin Ök.-Rätin Resi Schiffmann, LK-Vizepräsidentin Landesbäuerin-Stv. Ök.-Rätin Helga Brunschmid, NR Hermann Gahr, LAbg. Hermann Kuenz, LAbg. Kathrin Kaltenhauser sowie die Bezirksbauernbundobmänner Richard Wörle, Reutte, LAbg. Josef Edenhauser, Kitzbühel, Ing. Thomas Schweigl, Innsbruck, und Hannes Partl, Schwaz.