
Rund 200 Branchenvertreter kamen am Dienstag im “congresspark igls” zusammen, um gemeinsam über die Herausforderungen und Chancen rund um Lebensmittel zu sprechen. Der Tiroler Lebensmittelkongress fand bereits zum dritten Mal statt und wird von der Wirtschaftskammer Tirol, Agrarmarketing Tirol und der Landwirtschaftskammer Tirol organisiert.
Stolz auf heimische Lebensmittel

Zum Auftakt der Veranstaltung betonte LK-Präsident NR Josef Hechenberger die Wichtigkeit regionaler Kooperationen und klarer Herkunftskennzeichnungen: „Eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe, starke regionale Kreisläufe und gemeinsame Projekte bringen Vorteile für alle Beteiligten und sind unabdingbar für eine erfolgreiche Zukunft.“
Dies müsse auch bei der Diskussion um Mercosur und die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln beachtet werden. LK-Präsident Josef Hechenberger: „Wir erzeugen qualitativ hochwertige Lebensmittel – und das muss auch mit Stolz nach außen getragen werden.“
In seinem Impulsvortrag thematisierte Hannes Royer, Gründer der Plattform “Land schafft Leben”, die nötige Wertschätzung von Lebensmitteln: „Wenn wir Lebensmittel nur nach Tierwohl, Bio oder dem Preis vergleichen, sind sie im Endeffekt austauschbar. Was ein Lebensmittel wirklich einzigartig macht, ist die Regionalität. Wir können unsere Existenz als Produktionsstandort Österreich künftig nur sicherstellen, wenn die Menschen auf Regionalität setzen.“
Gemeinsame Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette
Auch LH-Stv. Josef Geisler unterstrich die Bedeutung funktionierender Partnerschaften für die Sicherung regionaler Lebensmittelversorgung:„Es ist unser gemeinsames Ziel, der Bevölkerung und den Gästen Tirols regionale Lebensmittel bieten zu können. Dafür braucht es jedes Glied der Kette, von der Produktion über die Vermarktung bis hin zum Konsumenten.“ Die Politik könne Rahmenbedingungen vorgeben, aber es komme auf funktionierende Partnerschaften an.
Zum Abschluss bekräftigte Hannes Royer diesen Gedanken: „Um wirklich etwas bewirken zu können, müssen wir uns zusammentun. Es braucht Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette und vor allem den Mut, Neues zu wagen.“ Wenn man gemeinsam für die Sache am Weg sei, könne man das Potenzial der österreichischen Landwirtschaft und generell der Lebensmittelbranche voll ausschöpfen.
Aktuelle Zahlen als Basis für die Zukunft

Stefan Jenewein von der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung präsentierte aktuelle Daten zur Tiroler Landwirtschaft und dem Potenzial der regionalen Lebensmittelproduktion. Patricia Niederwieser, Obmann-Stellvertreterin der Sparte Handel in der WK Tirol, erklärte: „Ausgehend von der aktuellen Zahlenlage, die wir im Rahmen des 3. Tiroler Lebensmittelkongresses präsentiert haben, können wir nun an der Zukunft regionaler Lebensmittel arbeiten – von der Wertschätzung bis zur Wertschöpfung. Ziel muss es sein, sich enger zu vernetzen und Kooperationen zu fördern.“
- Bildquellen -
- MG 1706: Charly Lair
- IMG 4321: Bauernzeitung
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