Gmundner und Jäger kooperieren bereits seit dem Vorjahr im operativen Geschäft. So hat Jäger am Standort am Traunsee schon über 100 Mio. Kilogramm Rohmilch pro Jahr zu Pasta Filata verarbeitet. Nun ist ein Joint Venture mit Sitz in der Jäger-Zentrale in Haag (Deutschland) geplant. Beide Partner werden dabei 50 Prozent der Gemeinschaftsmolkerei halten. Die Wettbewerbsbehörde hat, ob der Bedeutung der österreichischen Milchproduktion, gesonderte Auflagen erstellt um „die Versorgung nachhaltig sicherzustellen“, wie BWB-Generaldirektorin Natalie Harsdorf-Borsch betont.

Auflagen im Sinne der Lieferanten
Das Anforderungspaket umfasst unter anderem ein vorrangiges Lieferrecht für bäuerliche Milchlieferanten sowie die Verpflichtung für die Molkerei die gesamte Milchmenge ohne Abschläge für Minder- oder Übermengen abzunehmen. Eine Einführung von Qualitätszuschlägen, etwa für Tierwohl oder Produktqualität sei jedoch möglich, lässt die Behörde ausrichten. Weiterhin gewährleistet muss die Möglichkeit des uneingeschränkten Abhof-Verkaufs werden. Produzenten sollen auch nach der Fusion nach eigenem Ermessen Rohmilch direkt an Verbraucher absetzen dürfen. Außerdem aufrecht bleiben die befristeten Milchlieferverträge für die Dauer von einem, drei oder fünf Jahren – jeweils mit der Option zu verlängern.

Die verkündeten Auflagen ähneln jenen aus der geplanten, jedoch nicht abgeschlossenen, Fusion der Gmundner mit der SalzburgMilch. Die Wettbewerbsbehörde bestätigt, dass diese als Basis herangezogen wurden.

Künftig wird die deutsch-österreichische Gemeinschaftsmolkerei 800 Mitarbeiter beschäftigen und von rund 3.000 Milchviehbetrieben beliefert.

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  • Molkerei: Gmundner Molkerei
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AUTORClemens Wieltsch
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